Die Geschäfte von Hapag-Lloyd sind durch den Ukraine-Krieg kaum betroffen. Mehr Sorgen bereitet der steile Anstieg der Energiekosten.
Der einzige regelmäßige Containerdienst von Hapag-Lloyd ins Schwarze Meer mit Anläufen in russischen und ukrainischen Häfen war mit Ausbruch des Kriegs ausgesetzt worden. Ebenso wurde eine Buchungsstopp für Ladung aus und nach Russland verhängt. Ausgenommen davon sind lediglich Lebensmittel und Medikamente, die nicht unter die geltenden Sanktionen fallen.
Insgesamt seien die Auswirkungen auf das operative Geschäft der Hamburger Linienreederei aber begrenzt, sagte CEO Rolf Habben Jansen vor Journalisten. »Betroffen sind weniger als 2% unseres Volumens, das ist zu verkraften.«
Größere Sorgen bereiten die stark steigenden Öl- und damit auch Bunkerpreise. Die durchschnittlichen Kosten hatten sich, nicht zuletzt ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, in nur wenigen Wochen von rund 500 $/t auf etwa 1.000 $/t für niedrigschwefligen Kraftstoff (VLSFO) verdoppelt. Bei einer Jahresverbrauch von 5,4 Mio. t im Jahr in der Haapg-Lloyd-Flotte bedeutet dies Mehrkosten von 2-2,2 Mio. $, so Habben Jansen. Auf die Einführung eines Zuschlags (Emergency Bunker Surcharge) wolle die Reederei aber vorerst verzichten.
Habben Jansen bekräftigte, dass das Unternehmen die Sanktionen gegen Russland unterstütze und sich an alle Vorgaben halte. Eine Wiederaufnahme der Anläufe sei daher nicht absehbar.