Jan Oltmanns und Anke Wibel (Foto: Duckdalben)
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Beim Hamburger Seemannsheim Duckdalben steht ein Generationswechsel an. Der langjährige Leiter Jan Oltmanns geht in den Ruhestand.[ds_preview]

Bischöfin Kirsten Fehrs wird Oltmanns am 20. August in den Ruhestand verabschieden, wie jetzt bekannt wurde. Neuer Leiter wird Sören Wichmann. Der 28-jährige Absolvent des Studiums der Sozialpädagogik am Rauen Haus und Diakon kam vor acht Jahren zum Praktikum zum ersten Mal in den Club. Jetzt hat er das Ruder bereits übernommen. Jan Oltmanns bleibt bis zum »Farewell« Geschäftsführer in der Deutschen Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V.

Anke Wibel, seit 1995 mit Oltmanns das Leitungs-Tandem im Club wechselt ebenfalls aus der operativen Leitung in die Geschäftsführung. Eine weitere Rochade melden die von den Seemannsmissionen Hamburg-Harburg und Hamburg-Altona getragenen Dependancen an den Kreuzfahrtterminals: Olaf Schröder, Seemannsdiakon, ist neuer Geschäftsführer der Deutsche Seemannsmission Seafarers Lounge Hamburg gGmbH.

36 Jahre dabei

Oltmanns sagt nun nach 36 Jahren Tschüss. Er war am 1.11. 1975 zur Seemannmission in Altona gekommen. Zum Zivildienst und Freiwilligen Sozialen Jahr brachte der damals 19jährige aus Esens familiäre Nähe zur Seefahrt mit. Sein Vater, Pastor, versorgte die Seemannsmission in Emden Winters mit warmer Kleidung. In Hamburg fanden Seeleute damals »eine zweite Heimat« zwischen den Fahrten nur in Altona und im Seemannsheim am Michel. Die Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V. organisierte nur die »Bordbetreuung«. »Fester Boden« sollte her und ein Leiter für den auch vom Senat ins Auge genommenen Club: Jan Oltmanns, Absolvent der Evangelischen Fachhochschule für Sozialpädagogik und – wie Sören Wichmann – des Rauen Hauses wollte als Bordbetreuer anheuern.

»Zwei Hippies…«

Er wurde Gründer und Leiter. Seeleute aus 188 Ländern brachten seit Gründung die Welt in den Club. Dirk »Diego« Stähler, 1987 Praktikant und Fahrensmann aus den Anfangsjahren, erinnert sich an einen Artikel einer Wochenzeitung: »Zwei Hippies, ein Ethnologe und ein Chefdiakon, der aussieht wie Jesus, betreuen jetzt die Seeleute«

Der Duckdalben erarbeitete sich hohe Anerkennung. 2011 wurde er »Bester Seemanns Club der Welt«. Aus der Hand des damaligen Hamburger Wirtschaftssenators Frank Horch erhielt Jan Oltmanns das Bundesverdienstkreuz. Der Senat überreichte Jan Oltmanns 1996 die Ehrenmedaille »Portugaleser in Silber«.