Nach der russischen Invasion in der Ukraine hat jetzt auch ChartWorld angekündigt, seine Dienste für russische Schiffe und Unternehmen auszusetzen.

Nach und nach sollen die ECDIS-, Karten- und Navigationsdatendienste für Schiffe in russischem Besitz und unter russischem Management eingestellt werden. Schiffe werden derzeit noch mit Karten-Updates versorgt, damit sie den nächsten Hafen sicher erreichen können. Sie seien aber gebeten worden, für alle zukünftigen Reisen neue Anbieter zu finden, so ChartWorld.

Die anderen Unternehmen der Gruppe, darunter SevenCs, das Navigations- und ENC-Software entwickelt, haben ebenfalls alle Projekte und Softwarelieferungen an russische Unternehmen und Schiffe eingestellt, heißt es.

Das ukrainische Volk hat nicht um einen Krieg gebeten, und die Handelsschiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, haben nicht darum gebeten, beschossen zu werden.

Steven Schootbrugge, CEO ChartWorld

Steven Schootbrugge, CEO des ChartWorld-Konzerns, sagte: »Wir nehmen unsere Verpflichtung zur Sicherheit auf See sehr ernst und halten es für wichtig, die schreckliche Ungerechtigkeit der russischen Invasion in der Ukraine zu erkennen und darauf zu reagieren.«

Als Unternehmen und als Menschen werde man sich nicht ins Abseits stellen, wenn konkrete Maßnahmen ergriffen werden können, so Schootbrugge. Man sei sich bewusst, dass die Streichung der Dienste eine sehr reale Auswirkung haben kann – deshalb tue man dies.

»Wir ermutigen andere, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, denn jede Kleinigkeit zählt. Das ukrainische Volk hat nicht um einen Krieg gebeten, und die Handelsschiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, haben nicht darum gebeten, beschossen zu werden. Als Industrie werden wir nicht oft aufgefordert, Stellung zu beziehen. Wenn wir nichts tun, obwohl wir etwas tun können, unterstützen wir diesen Angriffskrieg«, so Schootbrugge.