Die HHLA evakuiert die Angehörigen ihrer Mitarbeiter aus Odessa. Heute Morgen kamen die ersten Menschen in Hamburg an.
Im Hauptgebäude des Unternehmens in der Speicherstadt sind den Angaben zufolge rund 80 Frauen, Kinder und ältere Menschen angekommen, die sich für eine Flucht aus ihrer Heimat entschieden haben. Sie reisten mit zwei von der HHLA gecharterten Reisebussen an. Ein dritter Bus mit weiteren 40 Geflüchteten wird in den nächsten Tagen erwartet.
Seit der Schließung ihres Terminals im Hafen von Odessa infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Hamburger Hafen und Logistik AG der Sicherheit ihrer 480 Beschäftigten und deren Familien höchste Priorität eingeräumt, teilt das Unternehmen mit. Ein HHLA-Team bestehend aus Mitarbeitern verschiedener Bereiche sowie der Beratungstochter HPC organisierte den Transport von Rumänien, wohin die Geflüchteten gekommen waren, nach Hamburg. Außerdem kümmerte sich der Hilfsstab auch um diejenigen, die mit einem eigenen Auto aus Odessa geflüchtet sind, teilt das Logistikunternehmen mit.
Die Geflüchteten werden vorübergehend bei HHLA-Mitarbeitenden einziehen. Rund 70 Beschäftigte der HHLA sowie deren Verwandte und Nachbarn sind einem entsprechenden Aufruf gefolgt und haben eine Unterkunft in ihrem eigenen Heim zur Verfügung gestellt. Die deutschen Beschäftigten bieten den Geflüchteten nicht nur ein »Zuhause« für die erste Zeit, sondern sind auch erste Ansprechpartner und Begleitung für die anstehenden Behördengänge. Dabei werden sie von HHLA-Mitarbeitenden mit ukrainisch-russischen Sprachkenntnissen unterstützt.
Darüber hinaus haben HHLA-Mitarbeitende in einer konzernweiten Spendenaktion »Gemeinsam für Odessa« innerhalb kürzester Zeiten über 40.000 Euro gesammelt.
»Als ein führender europäischer Logistikkonzern sind wir uns der Verantwortung für unsere Beschäftigten bewusst, egal an welchem Ort diese für uns arbeiten. Zusammenhalt und sich aufeinander zu verlassen, das sind Merkmale unserer Unternehmenskultur, die sich in diesen schwierigen Zeiten genauso bewähren wie im Arbeitsalltag. Zur Solidarität mit unseren Mitarbeitenden in Odessa gehört auch, dass wir jetzt unseren Versorgungsauftrag an allen anderen Standorten sowie auf der Schiene zuverlässig erfüllen«, sagte die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath anlässlich der Ankunft der Geflüchteten.
Terminal geschlossen
Die HHLA betreibt in der ukrainischen Hafenstadt Odessa einen Containerterminal. Der Terminal wurde in Absprache mit den örtlichen Behörden mit Beginn der Invasion der russischen Armee geschlossen und die Mitarbeiter nach Hause geschickt. Der HHLA-Vorstand hatte daraufhin umgehend veranlasst, einen Monatslohn im Voraus an die Beschäftigten auszuzahlen, damit diese Waren des täglichen Bedarfs bevorraten konnten.