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Die dänischen Konzerne Maersk und Orsted haben eine »wegweisende« Zusammenarbeit für die Versorgung von neuen Containerschiffen mit E-Methanol vereinbart.[ds_preview]

Mit der Ankündigung, auf Methanol als Kraftstoff für eine Neubauserie zu setzen, hatte die weltgrößte Containerlinienreederei für großes Aufsehen gesorgt. Gleichzeitig wurde immer wieder die Frage gestellt, wo der Kraftstoff in ausreichendem Umfang herkommen soll. Nun hat Maersk dafür einen Partner gefunden.

Zur Dekarbonisierung der Flotte will Maersk ab 2024 mindestens acht große Containerschiffe in Fahrt bringen, die mit Methanol betrieben werden können © Maersk
Zur Dekarbonisierung der Flotte will Maersk ab 2024 mindestens acht große Containerschiffe in Fahrt bringen, die mit Methanol betrieben werden können © Maersk

Wie die Schifffahrtsgruppe und der Energiekonzern jetzt mitteilten, wird Orsted an der US-Golfküste eine Power-to-X-Anlage entwickeln, um die von Maersk neu bestellte Flotte von 12 mit Methanol betriebenen Schiffen zu bebunkern. Die beiden Branchenführer unterzeichneten eine Absichtserklärung (LOI) »über eine rekordverdächtige Abnahmevereinbarung«, heißt es. Die Zusammenarbeit könne zu einem »wegweisenden Projekt für die umweltfreundliche Umgestaltung der internationalen Hochseeschifffahrt« werden und den Standard für die künftige großtechnische Herstellung umweltfreundlicher Schiffskraftstoffe setzen, so die Mitteilung weiter.

Das Projekt soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in Betrieb genommen werden – sofern es realisiert wird. Die endgültige Investitionsentscheidung könnte Ende 2023 getroffen werden. heißt es. Welche Hürden bis dahin noch zu nehmen sind, sagten Maersk und Orsted zunächst nicht.

300.000 t E-Methanol pro Jahr

An der US-Golfküste wird Ørsted eine Power-to-X-Anlage mit einer Leistung von 675 MW errichten, die jährlich rund 300.000 t E-Methanol produzieren wird. Die Anlage wird mit etwa 1,2 GW erneuerbarer Energie aus neuen Onshore-Wind- und Photovoltaikanlagen betrieben. Der biogene Kohlenstoff, der für die Herstellung von E-Methanol benötigt wird, wird den Angaben zufolge durch Kohlenstoffabscheidung an einer oder mehreren großen Punktquellen extrahiert.

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Martin Neubert (Foto: Ørsted)

Martin Neubert, stellvertretender CEO und Chief Commercial Officer bei Ørsted, sagte: »Partnerschaften mit großen Abnehmern grüner Kraftstoffe wie Maersk sind ein wichtiger Teil der strategischen Reise von Ørsted, da wir unsere Power-to-X-Präsenz weltweit ausweiten, um ein weltweit führender Anbieter von erneuerbarem Wasserstoff und grünen Kraftstoffen zu werden.«

Henriette Hallberg Thygesen, CEO von Fleet & Strategic Brands, A.P. Moller – Maersk, sagte: »Für den Übergang zur Dekarbonisierung brauchen wir eine deutliche und rechtzeitige Beschleunigung der Produktion von grünen Kraftstoffen. Grünes Methanol ist die einzige marktreife und skalierbare Lösung, die heute für die Schifffahrt verfügbar ist.« Die Produktion müsse durch Zusammenarbeit im gesamten Ökosystem und auf der ganzen Welt gesteigert werden. Deshalb seien diese Partnerschaften ein wichtiger Meilenstein, um den Übergang zu grüner Energie in Gang zu bringen.