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Ausfälle und Verlagerungen im weltweiten Handel aufgrund des Kriegs in der Ukraine haben diese Woche wieder zu einer Achterbahnfahrt an den Fracht- und Chartermärkten geführt.

Schwere Einbußen gab es bei den Raten für Mini-Bulker im Schwarzen Meer und dem Mittelmeer, was gepaart mit drastischen Bunkerpreiserhöhungen die Tageserträge der Schiffe deutlich nach unten zog.

Schon zu Wochenanfang war der Istanbulk Freight Index (Istfix), der die Tageserträge der Schiffe auf kurzen Routen in und aus dem Schwarzen Meer heraus abbildet, um fast 200 auf 999 Punkte abgesackt. Er rutschte damit erstmals seit 12 Monaten unter die Marke von 1.000 Punkten. Der Einbruch bei den Ladungsmengen in der Region wiege weitaus stärker als der Rückgang der verfügbaren Schiffskapazitäten. 43 Mini-Bulker seien aktuell in Häfen der Ukraine sowie im Asowschen Meer eingeschlossen, berichtet Istfix.

Korrekturen im Shortsea-Markt

Zur Wochenmitte setzte sich die Korrektur der Shortsea-Frachten fort. So rutschte die Index-Rate des Branchendienstes BMTI für Verschiffungen innerhalb des Schwarzen Meeres um fast 9% auf durchschnittlich 23 $/t ab. Getreidelieferungen aus der Ukraine heraus seien höchstens noch in sehr eingeschränktem Umfang per Bahn möglich, so BMTI. Auch im Mittelmeer geraten die Frachten allmählich unter Druck, nachdem immer Schiffe durch den Bosporus aus dem Schwarzen Meer heraus strömen. Die BMTI-Index-Rate für Trips im Mittelmeer sank um 0,8% auf 52,44 $/t. Vor einem Monat lag sie noch bei 61,50 $/t.
Im Deepsea-Geschäft der Bulk Carrier gab es im Pazifik durch die Bank weg weiteren Auftrieb bei den Fracht- und Charterraten. Für Capesize- und Panamax-Frachter ging es darüber hinaus auch im Atlantik nach oben. Die Raten der Supramaxe und Handies gaben hingegen westlich von Suez teilweise noch nach. Der Baltic Dry Index stieg auf Wochensicht um 570 auf 2718 Punkte.

Den größten Sprung legten die Capes hin, die jetzt von einer saisonalen Belebung der Erzverschiffungen ex Brasilien profitieren. Ihre Durchschnittsrate schoss um 64% auf knapp 22.000 $/Tag hoch. Die Panamaxe verbesserten sich um 14,5% auf fast 28.700 $/Tag. Für die Supramaxe endet die Woche mit einem Plus von 14% bei 32.330 $/Tag, die Handies verzeichneten einen Anstieg um 7% auf 27.858 $/Tag. Sehr hohe Aufschläge wurden vereinzelt bei Frachtabschlüssen für russische Ladung gezahlt. So soll ein Supramax für eine Rundreise von China über Fernost-Russland zurück nach China 80.000 $/Tag bekommen haben.

Tanker-Markt beruhigt sich

Am Tankermarkt beruhigte sich die Lage nach der Hektik der Vorwoche. Für Verladungen von russischem Öl aus der Ostsee oder dem Schwarzen Meer heraus werden ebenfalls erhebliche Aufschläge gezahlt. Insgesamt ging der Trend bei den Ratenaber eher seitwärts und nach unten. Zusammen mit den Bunkerkostensteigerungen führte dies zu einem deutlichen Rückgang der durchschnittlichen Spoteinnahmen. Für VLCC sank das Niveau um 60% auf 8.000 $/Tag. Suezmaxe verschechterten sich leicht um 2,6% auf 18.400 $/Tag und Aframaxe deutlich um 50% auf ebenfalls 18.400 $/Tag.    (mph)