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Die Reedereiverbände Asiens setzen für die angestrebte Dekarbonisierung der Schifffahrt vor allem auf den in der Branche initiierten Forschungsfonds IMRF.[ds_preview]

Nach den jüngsten Treffen bei der IMO und ihres Umweltausschusses MPEC hatte sich die globale Schifffahrt noch etwas ernüchtert gezeigt. Ihr Vorschlag für einen Forschungs- und Entwicklungsfonds (IMRF) wurde nicht direkt angenommen, die Internationale Schifffahrtsorganisation will das zunächst weiter diskutieren. Im Rahmen der Initiative wollen die Reedereien Abgaben auf Kraftstoff bezahlen, die dann über einen von der IMO verwalteten Fonds zielgerichtet für die Entwicklung neuer, kohlenstoffarmer und -freier Technologien verwendet werden.

Der Asiatische Reederverband (ASA) ist eine Organisation der Reederverbände Australiens, Chinas, Taiwans, Hongkongs, Japans und Koreas sowie des Verbandes der ASEAN-Reederverbände, dem die Reederverbände der ASEAN-Länder angehören. Eigenen Schätzungen zufolge kontrollieren und betreiben die ASA-Schiffseigner und -Manager rund 50% der weltweiten Handelslotte.

Jetzt startete der Verband asiatischer Reedereivereine (ASA, Asian Shipowners Association) einen neuen Vorstoß. Man unterstütze nachdrücklich die Bemühungen der Industrie um eine Verringerung der Emissionen im internationalen Schiffsverkehr, heißt es in einer Mitteilung. Aber: Die ASA vertrete ferner die Auffassung, »dass ehrgeizige Netto-Null-Ziele nur durch die Einrichtung des IMO-Forschungsfonds für den Seeverkehr (IMRF) erreicht werden können, der die Finanzierung der für die Beschleunigung der Entwicklung von emissionsfreien Schiffen erforderlichen FuE garantiert.«

Der IMRF wird als das effizienteste Instrument zur Dekarbonisierung der Branche bezeichnet, da es sich um feste Beiträge handelt, die das Engagement der Branche für die Dekarbonisierung demonstrieren. Er biete ein gewisses Maß an Stabilität für die Unterstützung von F&E-Bemühungen und sei »relativ unabhängig von externen Schocks«, die zu einer erhöhten Volatilität führen könnten.

»Darüber hinaus könnte der IMRF, der von einem repräsentativen Gremium verwaltet wird, auch die Flexibilität haben, einen Teil der eingenommenen Mittel zur Unterstützung direkter Klimaschutzmaßnahmen für die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Staaten bereitzustellen«, so der ASA.

Um den Übergang zu einer kohlenstofffreien Flotte weiter zu beschleunigen, könnte der IMRF nach Ansicht der Asiaten auch in Verbindung mit einer umfassenderen Kohlenstoffabgabe für die internationale Schifffahrt in Betracht gezogen werden, um die Kluft zwischen konventionellen und kohlenstofffreien Kraftstoffen zu verringern.