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Im Streit um den Hamburger Hafenschlick gibt es eine neue Wendung. Nun soll, zumindest vorerst, doch nicht das Gebiet um Scharhörn als Ort der Verklappung dienen.[ds_preview]

Eigentlich hatten sich die Hamburger Behörden nach einem aus ihrer Sicht positiven Gutachten für das Gebiet um die zum Stadtstaat gehörende Insel entschieden. Doch sowohl von Umweltschutzverbänden als auch aus den benachbarten Bundesländern gab es andauernde Kritik an den Plänen der Hamburg Port Authority.

Die Sorge vor neuen Klagen hat nun offenbar zu einem Umdenken in der Elbmetropole geführt. Wie der NDR berichtet, wurden die Pläne kurzfristig gestoppt. Stattdessen soll heute damit begonnen werden, Hafenschlick an anderer Stelle zu verklappen. Vorgesehen dafür ist die bereits vom Bund genutzte Deponie Neuer Lüchtergrund an der Elbmündung.

Scharhörn bleibt eine Option

Ob es sich dabei um eine dauerhafte Maßnahme handelt ist aber noch unklar. Denn Hamburg will nicht langfristig darauf verzichten, das Gebiet bei Scharhörn für die Verklappung zu nutzen.

Scharhoern 2022.02.27 011 Neu Schar
Scharhörn aus der Luft (© Hero Lang)

Die Frage nach dem »Wohin« bei Ausbaggerungen in der Elbe beschäftigt sich Schifffahrt und die Politik bereits seit längerer Zeit. Zuletzt hatte sich der Bund eingeschaltet und das Thema zur Chefsache gemacht. Die HPA arbeitet an einem Sedimentmanagement für das anfallende Baggergut, um der Schifffahrt im Hamburger Hafen auch in Zukunft die notwendigen Wassertiefen verlässlich zur Verfügung stellen zu können und die ökologisch nachteilige Kreislaufbaggerei bei Neßsand deutlich reduzieren zu können.

Seit 2005 wird auf schleswig-holsteinischem Gebiet in der Nordsee (bei Tonne E3) Baggergut aus Hamburg verbracht, »ohne dass erhebliche nachteilige Auswirkungen beobachtet werden konnten«. Die derzeitigen Handlungsmöglichkeiten sind nach Ansicht der Hamburger jedoch nicht ausreichend, um die Wassertiefen ganzjährig »nautisch bedarfsgerecht gewährleisten zu können«.