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Die Diskrepanz zwischen den Charterraten am Trockenfrachtmarkt im Atlantik und im Pazifik hat sich diese Woche spürbar verringert.[ds_preview]

Während im asiatischen Raum der Gipfel überschritten wurde, zog der Markt vor allem im US Golf und an der Ostküste Südamerikas für die kleineren Frachter deutlich an. Ingesamt war die Tendenz aber leicht negativ: Der Baltic Dry Index büßte 113 Punkte ein und beendet die Woche bei 2.605 Zählern.

Auf Wochensicht konnten nur die Handysize-Bulker im weltweiten Durchschnitt weiter zulegen. Das Ratenniveau für den 38.000-Tonner im Zeitcharter-Trip-Business kletterte um 7,5% auf 29.922 $/Tag. Ausschlaggebend dafür war eine anziehende Charternachfrage im Nord- und Südamerika. So stieg die Index-Rate für Trips von Argentinien Richtung Kontinent/Mittelmeer um rund ein Drittel auf 38.944 $/Tag und übertrifft damit nun als einziges Fahrtgebiet im Atlantik die Raten in Asien. Letztere gaben überall leicht nach und bewegen sich nun einer Bandbreite von rund 35.000 bis 38.000 $/Tag für Intra-Asien-Reisen. Auch im US Golf zog die Tonnagenachfrage merklich an und trieb die Raten dort um ein paar Tausend Dollar hoch.

Bei den Supramaxen war das Bild ähnlich – mit leichten Korrekturen im Pazifik und einem kräftigen Anstieg im US Golf. Unterm Strich blieb die Durchschnittsrate aller Routen zusammengenommen mit 32.147 $/Tag nahezu unverändert.

Panamaxe und Capes verlieren

Größter Verlierer waren diese Woche die Panamax-Bulker mit einem Rückgang um fast 10% auf 25.868 $/Tag. Sowohl im Atlantik als auch im Pazifik ging es abwärts.

Die Großbulker der Capesize-Klasse verzeichneten ein Minus von 3% auf 21.604 $/Tag. Gegen den Trend stieg das Ratenniveau bei Transpazifik-Trips dank ordentlicher Charter-Aktivität für Erzverladungen in Westaustralien um rund ein Viertel auf 24.100 $/Tag.

Shortsea-Index sinkt

Am europäischen Shortsea-Markt kamen die Raten diese Woche in allen wichtigen Regionen ins Rutschen – auch in Nordeuropa, wo der Wegfall russischer Ladungen für leicht steigende Tonnageverfügbarkeit sorgte. Nur im Schwarzen Meer wurde nach dem Einbruch der vergangenen Wochen eine leichte Erholung verzeichnet. Der Branchendienst BMTI senkte seinen European Short Sea Index um 2,6% auf 37.79 Punkte.

Deutliche Rückgänge im Tanker-Markt

Teils drastische Rückgänge am Spotmarkt mussten die Tanker-Reeder hinnehmen. In allen Größenklassen war das Schema gleich: Für Ladungen aus russischen Häfen heraus wurden erhebliche Zuschläge geboten, überall sonst gaben die Raten bei flauer Nachfrage erheblich nach. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC brachen um fast 90% auf sage und schreibe 900 $/Tag ein. Suezmaxe und Aframaxe verschlechterten sich um 19% und um 4% auf 14.900 und 17.700 $/Tag. (mph)