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Die italienische Schiffbaugruppe Fincantieri ist im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das Auftragsbuch ist noch bis 2029 gefüllt.[ds_preview]

Der staatliche Werftkonzern – der immer stärker auch im Markt für Infrastruktur-Projekte aktiv wird – veröffentlichte heute die Bilanz für das Jahr 2021. Demnach stieg der Umsatz um 28,3% auf 6,66 Mrd. €, das Ebitda legte um 57,4% auf 495 Mio. € zu. Beim Netto-Ergebnis hat Fincantieri die Verlustzone wieder verlassen: Nach einem Minus von 42 Mio. € im Vorjahr konnte nun ein Gewinn von 92 Mio. € verbucht werden. Auch die Nettofinanzverschuldung entwickelte sich positiv, sie sank von 1,06 Mrd. € auf 859 Mio. €. Das dies »trotz des Anstiegs des Produktionsvolumens und der Investitionen im gesunken ist, spiegelt die positive Entwicklung des Kreuzfahrtsektors wider«, heißt es seitens des Unternehmen.

Auch für die nähere Zukunft ist die Werft, die vor allem Kreuzfahrt- und Marine-Schiffe, sowie über die norwegische Tochter Vard auch Offshore-Einheiten baut, relativ gut aufgestellt. Wie aus der Bilanz hervorgeht, umfasst das Auftragsbuch aktuell noch 91 Schiffe mit einem Gesamtwert von 25,8 Mrd. €. Die Ablieferungen laufen bis ins Jahr 2029.

»Noch komplexer und unsicherer«

Giuseppe-Bono-CEO-Fincantieri
Giuseppe Bono (© Fincantieri)

Konzernchef Giuseppe Bono sagte heute: »Der Inflationsdruck, die Rohstoffknappheit und der Ukraine-Konflikt machen das aktuelle Szenario noch komplexer und unsicherer. Die besonders schwierige Zeit, in der wir uns befinden, erfordert daher von allen Mitarbeitern ein Höchstmaß an Zusammenhalt und Entschlossenheit bei der Bewältigung der auftretenden Schwierigkeiten.«

19 Neubauten abgeliefert

Im vergangenen Jahr wurden 19 Neubauten von zwölf Werften der Gruppe abgeliefert, das Produktionsvolumen lag »auf Rekordniveau«: 16,4 Millionen Arbeitsstunden sind ein deutliches Plus gegenüber 13,1 Millionen im Jahr 2020 und 15,6 Millionen im Jahr 2019. 358 Mio. € wurden in die »Förderung der Produktionseffizienz in italienischen und ausländischen Werften und in die Entwicklung des technologischen Standards« investiert.

Zu den »strategischen Initiativen« des vergangenen Jahres zählen die Italiener die Unterzeichnung eines Abkommens mit dem spanischen Schiffbauer Navantia »zur Verstärkung der Zusammenarbeit im Marine- und Schifffahrtsbereich« sowie die Abgabe eines Angebots für die »Modular and Multirole Patrol Corvette (MMPC)« durch das Konsortium aus Fincantieri, Naval Group und Navantia.