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Der dänische Maersk-Konzern steigt im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Equinor und Kirby in den Markt für Windpark-Installationen ein. Dafür wurde ein Feeder-Hubschiff-Konzept entwickelt.[ds_preview]

Der Offshore-Wind-Markt in den USA gilt angesichts der politischen Pläne für die Energiewende im Land als großes Wachstumsgeschäft. Die logistischen Hürden und maritimen Beschränkungen sind hingegen ebenfalls bekannt. Einige Akteure haben bereits innovative Konzepte entwickelt, auch die Klassifikationsgesellschaft ABS ist an Bord, zudem gibt es noch immer einigen Bedarf an europäischem Knowhow in den USA – eine Chance für hiesige Unternehmen.

Diese Chance will auch der dänische Maersk-Konzern nutzen. Heute wurde bekannt, dass ein neues Installationsschiff bestellt wurde. Es ist für Maersk eine Premiere, in diesem Markt war der Konzern bislang nicht aktiv.

»Dies ist die erste Investition von Maersk Supply Service in einen Schiffsneubau, der ausschließlich für die Offshore-Windindustrie bestimmt ist. Damit gelingt dem Unternehmen ein bedeutender Durchbruch auf dem Weg zu einem wichtigen Auftragnehmer in der Offshore-Windindustrie, einer Branche, die in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich erheblich wachsen wird.«

Seit 2019 entwickelt die Tochter Maersk Supply Service ein innovatives Konzept für die Installation von Offshore-Windturbinen, bei dem ein neues Design für ein Windinstallationsschiff zum Einsatz kommt. »Diese Methode wird aufgrund der Feeder-Fähigkeiten des Windinstallationsschiffs 30% effizienter sein als der Einsatz herkömmlicher Hubschiffe«, teilten die Dänen heute mit. Zur Unterstützung der Investition in den Neubau wurde ein fester Vertrag mit »Empire Offshore Wind«, einem Joint Venture zwischen den Energiekonzernen Equinor und bp unterzeichnet. Dabei geht es um die Installation der amerikanischen Offshore-Windparks »Empire 1 und 2«.

Für den Transport und die Logistik hat sich Maersk Supply Service mit Kirby Offshore Wind, einer Tochtergesellschaft der Kirby Corporation, einem der größten Betreiber von Offshore-Schiffen und Schleppern in den USA, zusammengetan, der die Feeder-Barge gemäß dem Jones Act bereitstellen soll.

Maersk Supply Service Wind Installation Vessel 1
© Maersk

»Wir sind bereit«

»Mit der Unterzeichnung dieses Vertrags sind wir bereit, in das erste Windinstallationsschiff von Maersk Supply Service zu investieren und Maersk Supply Service als Offshore-Windkraftunternehmen fest zu etablieren. Die Offshore-Windenergie spielt für Maersk Supply Service eine immer wichtigere Rolle – sowohl für schwimmende als auch für fest installierte Windkraftanlagen«, sagte CEO Steen S. Karstensen.

Einsatz mit Schlepper und Leichter

Das Installationskonzept kombiniert ein neues Schiffsdesign mit einem patentierten Lasttransfersystem, das einen sicheren Frachttransfer ermöglicht. Bei dem Konzept werden den Angaben zufolge zwei neu gebaute Schlepper und Leichter eingesetzt, um die Komponenten der Windturbinen zum Aufstellungsort zu transportieren, während das Installationsschiff selbst vor Ort bleibt. Die Schlepper und Leichter werden in den USA von Kirby Offshore Wind gebaut und betrieben.

Ablieferung in 2025

Das Windkraft-Installationsschiff wird in Singapur von SembCorp Marine gebaut, der erste Stahlschnitt ist für das vierte Quartal 2022, die Ablieferung für 2025 geplant. ABS ist als Klassifikation ebenfalls Teil des Projekts.

»Die neue Feeder-Lösung stattet uns mit einer Methodik aus, die eine wesentlich effizientere Installation gewährleistet, was wiederum die Entwickler in die Lage versetzen wird, ihre Lieferketten schneller freizugeben, was zu einer schnelleren Generierung von Einnahmen aus ihren Windparks führen wird. All dies wird dazu beitragen, die nivellierten Kosten der Offshore-Windenergie zu senken«, sagte Jonas Munch Agerskov, Chief Commercial Officer bei Maersk Supply Service.