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In Skandinavien soll das weltweit erste kohlenstofffreie Bunkernetz für Ammoniak aufgebaut werden. Der Yara-Konzern hat 15 schwimmende Terminals vorbestellt.[ds_preview]

Der norwegische Düngemittel- und Mischkonzern – zu dem unter anderem ein Hersteller von Scrubber und Landstrom-Anlagen sowie das innovative Schiff »Yara Birkeland« gehört – gab heute eine Vereinbarung mit Azane Fuel Solutions bekannt. Bei dem Partner handelt es sich um ein Joint Venture Amon Maritime und Econnect Energy, das im vergangenen Jahr mit der Ankündigung an die Öffentlichkeit gegangen war, Ammoniak-Bunkerterminals realisieren zu wollen.

Nun scheint ein großer Schritt gemacht zu werden. Yara International hat nach eigenen Angaben bei Azane Fuel Solutions 15 schwimmende Bunkerterminals vorbestellt, die den Schifffahrtsflotten den Einsatz von emissionsfreiem grünen Ammoniak als Kraftstoff ermöglichen sollen.

Yara Porsgrunn
Das Werk des Yara-Konzerns in Porsgrunn auf einer Aufnahme von Ende 2018 (© M.Meyer)

Die Ammoniak-Bunkerterminals werden von Azane Fuel Solutions entworfen und gebaut und an Yara geliefert. Als einer der weltweit größten Ammoniakproduzenten will das Düngemittelunternehmen seine Position nutzen, um die Schifffahrtsindustrie mit grünem Ammoniak zu beliefern.

Die Bunkerterminals von Yara werden entweder auf Binnenschiffen oder auf dem Land errichtet. Beide Terminalkonzepte verfügen über Lagertanks und Verarbeitungskapazitäten für die sichere Lagerung, Handhabung und den Transfer von Ammoniak. Das Bunkerterminal ist für die effiziente Be- und Entladung von Schiffen und mit der Option für die Be- und Entladung von LKWs ausgelegt.

»Die Zusammenarbeit zwischen Azane und Yara ist ein wichtiger Meilenstein bei der Dekarbonisierung der Schifffahrt und nutzt unsere umfangreichen Produktionskapazitäten und die globale Logistik«, sagte Magnus Krogh Ankarstrand, Präsident von Yara Clean Ammonia.

yara and azane
© Yara

Diese Bunkerterminals seien wichtige Teile des Puzzles, um eine zuverlässige und sichere Versorgung mit Ammoniak als emissionsfreiem Kraftstoff zu gewährleisten. Yara freue sich darauf, »die ersten betriebsbereiten Ammoniak-Bunkerterminals der Welt zu besitzen und zu betreiben«, so Krogh Ankarstrand weiter.

Öffentliche Gelder

Im vergangenen Jahr hatten die Azane-Aktionäre Amon und Econnect Energy öffentliche Mittel aus dem norwegischen Programm »Green Initiative« bekommen, um die erste Pilotanlage zu entwickeln und zu bauen. Danach soll Yara die 15 Anlagen bekommen. Bis 2024 soll es soweit sein.

»Wir freuen uns über diese große Vorbestellung von Terminals und über den Vertrauensbeweis von Yara, bei der Etablierung ihrer Ammoniak-Bunkerstrategie in Skandinavien zu helfen«, sagt Morten A. Christophersen, CEO von Ecconect Energy und Vorstandsmitglied von Azane Fuel Solutions.