Die Zahl der Schiffe, die in Sinagpur mit kontaminiertem HSFO beliefert wurden, steigt auf 200, während die Maritime and Port Authority of Singapore (MPA) den Ursprung der Verunreinigung gefunden hat.[ds_preview]
Im Hafen von Singapur, wurde eine Vielzahl von Schiffen mit hochschwefelhaltigem Heizöl (HSFO) beliefert, das hohe Konzentrationen an chlorierten organischen Verbindungen (COC) (1,2-Dichlorethan, Tetrachlorethylen) enthält. Die Maritime and Port Authority of Singapore (MPA) hat sich mit den betreffenden Bunkerlieferanten in Verbindung gesetzt, um die notwendigen Schritte einzuleiten, damit sie die Lieferung des betroffenen Kraftstoffs einstellen und alle Schiffe, die damit beliefert wurden, zur Vorsicht bei der Verwendung des Treibstoffs auffordern.
Vorläufige Untersuchungen der MPA ergaben, dass der betroffene Kraftstoff – ein Mischprodukt – von Glencore Singapore geliefert wurde. Glencore teilte der MPA mit, dass es nach Erhalt von Berichten über die Verunreinigung seines Kraftstoffs die von seinen Quellen gelieferten Kraftstoffe, die in seinem Mischprodukt verwendet werden, testete und dabei feststellte, dass einer von ihnen, der aus Übersee stammte, etwa 15.000 ppm COC enthielt. Zum Zeitpunkt der Tests hatte Glencore bereits einen Teil des betroffenen Kraftstoffs an PetroChina International (Singapore) verkauft, die ihrerseits Schiffe im Hafen von Singapur belieferte.
Bislang hatten Glencore und PetroChina den betroffenen Treibstoff an etwa 200 Schiffe im Hafen von Singapur geliefert. Von diesen haben etwa 80 Schiffe verschiedene Probleme mit ihren Kraftstoffpumpen und Motoren gemeldet. Die MPA hat bei einigen der betroffenen Schiffe Kraftstoffproben entnommen und dabei erhöhte COC-Werte in den Kraftstoffproben festgestellt. Dies ist der erste Fall von Kraftstoffverunreinigung aufgrund hoher COC-Konzentrationen, der in den letzten zwei Jahrzehnten in Singapur gemeldet wurde.
Kein Test auf COC
Der im Hafen von Singapur gelieferte Bunkerkraftstoff muss den internationalen Normen für Erdölprodukte entsprechen – International Organization for Standardization 8217 (ISO 8217). Der von Glencore gekaufte kontaminierte Treibstoff entsprach nach Angaben der MPA der ISO 8217. Glencore hatte außerdem zusätzliche Tests des Kraftstoffs auf der Grundlage der American Society for Testing and Materials (ASTM) D7845 [2] durchgeführt. Sowohl ISO 8217 als auch ASTM D7845 testen nicht auf COC.
Die MPA führt derzeit Gespräche mit der Industrie über die Einführung zusätzlicher Qualitätskontrollen für Kraftstoffe, mit denen inakzeptable Chemikalien aufgespürt werden sollen. Die MPA beabsichtigt außerdem, der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation ein Papier über die Verunreinigung von Kraftstoffen mit COC vorzulegen, um die Mitglieder darauf aufmerksam zu machen.
»Als wichtiges Bunkerzentrum nimmt die MPA die Qualitätssicherung für Bunker ernst und wird nicht zögern, die erforderlichen Maßnahmen gegen die betreffenden Parteien zu ergreifen, wenn diese die Bunkerlizenzbedingungen der MPA oder andere geltende Vorschriften nicht eingehalten haben«, heißt es von Seiten der Hafenbehörde.