FSRU, Wilhelmshaven, Uniper, LNG
© Uniper
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Deutschland macht Tempo bei der Schaffung neuer Importmöglichkeiten für LNG an der deutschen Küste. Vier sogenannte FSRU sollen gechartert werden.[ds_preview]

Die Energieversorger RWE und Uniper sollen im Auftrag der Bundesregierung vier schwimmende Importterminals für verflüssiges Erdgas (FSRU – Floating Storage and Regasification Unit) chartern. Um die Kosten über zehn Jahre zu decken, stellt das Bundesfinanzministerium dafür bis zu 3 Mrd. € bereit. Das Geld wurde ohne Konsultationen mit dem Haushaltsausschuss des Bundestages aus »zwingenden Gründen« freigegeben, heißt es in Medieberichten. Die Charterverträge sollen vor Ende dieser Woche unterzeichnet werden.

RWE hatte sich als künftiger Hauptabnehmer und Mitgesellschafter der Projektgesellschaft (neben Gasunie und KfW) zum Standort Brunsbüttel bekannt. Uniper hat die gleiche Rolle in Wilhelmshaven. Sowohl RWE als auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies gehen davon aus, dass bereits ab dem kommenden Winter 2022/23 erste LNG-Ladungen in Deutschland per Schiff angelandet werden könnten.

Eine FSRU kann das bei -163°C verflüssigte Gas regasifizieren und in Tanks oder direkt in eine Pipeline an Land einspeisen. Im Landkreis Friesland ist eine 30 km lange Anschluss-Leitung an das deutsche Erdgasnetz geplant.

Noch hat die Bundesregierung keine Häfen konkret benannt. Durch die Beteiligung von RWE und Uniper aber gelten Wilhelmshaven und Brunsbüttel als gesetzt. Stade und Rostock oder auch Hamburg könnten hinzukommen. Stationäre Land-Terminals könnten dagegen frühestens ab 2025 betriebsbereit sein.