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Die niederländische Wasserbau- und Offshore-Reederei Van Oord soll für den Inselstaat der Malediven neues Land schaffen. Auch die Auswirkungen des Klimawandels sollen damit abgefedert werden.[ds_preview]

Van Oord hat den Auftrag erhalten, 194 ha Land in Addu City auf den Malediven urbar zu machen und zu erschließen. Die Arbeiten sind Teil des Addu-Entwicklungsprojekts, das dem Klimawandel entgegenwirken und Addu City in ein »voll funktionsfähiges Wirtschaftszentrum und ein attraktives Touristenziel« verwandeln soll, teilten die Niederländer heute mit. Auftraggeber ist das Ministerium für nationale Planung, Wohnungsbau und Infrastruktur der Regierung der Malediven.

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© van Oord

Addu City befindet sich auf den Malediven und besteht aus den bewohnten Inseln des südlichsten Atolls der Malediven, dem Addu-Atoll. Hier leben 20.000 Menschen, verteilt auf sechs Inseln, die eine Lagune umgeben.

Das Addu-Entwicklungsprojekt ist der Plan der Regierung, die Wirtschaft anzukurbeln und die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, indem die Wirtschafts- und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region verbessert werden. So soll unter anderem die Verkehrsanbindung verbessert und die Entfernungen zwischen Arbeitsplätzen, Dienstleistungen und Wohnorten verringern werden.

Entlang der Küsten der Inseln Hithadhoo und Maradhoo/Maradhoo-Feydhoo soll nun Land zurückgewonnen werden. Darüber hinaus sollen drei neue Inseln in der Lagune der Stadt entstehen. Für die Landgewinnungsarbeiten wird der Schleppsaugbagger »HAM 318« eingesetzt, der den Sand aus zwei Gebieten in der Lagune holt. Mit den Vorbereitungen wird sofort begonnen, heißt es. Das Projekt soll innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen sein.

11 km Küstenschutz

Der Küstenschutz ist ebenfalls Teil des Auftrags. Van Oord wird entsprechend 11 km Küstenschutz mit Felsen und an einigen Stellen mit Geotextilschläuchen errichten. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um längliche Säcke aus speziell entwickeltem Geotextilgewebe, die mit Sand gefüllt sind. »Sie haben sich bereits bei einer Reihe anderer Klimaanpassungsprojekte auf der ganzen Welt bewährt, bei denen Dämme gebaut wurden. Die Methode ist nachhaltig, da sie den Einsatz von Primärbaustoffen wie Fels und Sand reduziert und damit auch die durch den Transport verursachten Emissionen fossiler Brennstoffe verringert«, teilten die Niederländer mit.

Van Oord untersucht derzeit den »nachhaltigsten Ansatz« für die Projektdurchführung. Ein Teil des Projekts ist die Umsiedlung von Korallen.