Fregatte
Roll out der dritten Fregatte für Ägypten in Bremerhaven (© Scheer)
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Bei Stahlbau-Nord in Bremerhaven ist mit dem sogenannten Roll-Out die dritte und vorerst letzte von drei Fregatten für Ägypten auf ihre erste Reise gegangen.[ds_preview]

Die dritte Fregatte für die Marine Ägyptens war in den vergangenen Monaten in der Lunehalle im Bremerhavener Fischereihafen gebaut worden. Die drei Fregatten entstehen bei dem zur Rönner-Gruppe gehörenden Unternehmen Stahlbau Nord im Unterauftrag für die Kieler Werft tkms, die selbst keine Kapazitäten für den Überwasser-Schiffbau hat.

Der Preis soll bei rund 500 Mio. € pro Schiff liegen. Die Bundesregierung hatte den Rüstungsexport genehmigt und gibt auch Exportkredit-Garantien für den Milliarden-Auftrag.

Mit dem Schwerlastponton »BHV Innovation« und Schlepperhilfe ging es für den 121 m langen Neubau, wie schon bei den baugleichen Schwesterschiffen, wegen des größeren Tiefgangs nach Bremen in den Neustädter Hafen. Hier wird die Fregatte gewassert, danach wird sie zurück nach Bremerhaven geschleppt, um dort komplettiert zu werden.

Das bereits fertige Typschiff dieser Serie, die »Al Aziz« hat bereits eine mehrtägige Probefahrt bis in das Skagerrak erfolgreich absolviert. Das zweite Schiff liegt derzeit bei der Bredo Werft im Schwimmdock. Auskünfte zu dem Projekt werden von Stahlbau Nord aufgrund einer Verschwiegenheitserklärung gegenüber dem Auftraggeber nicht gegeben. Wie ein tkms-Sprecher jüngst mitteilte, ist im Mai eine Doppeltaufe der zweiten und dritten Fregatte geplant.

Ägypten hatte drei Fregatten des Typs Meko 200 bestellt. Das Design entspricht dem ursprünglich von Blohm+Voss in Hamburg Ende der 1970er-Jahre entwickeltem Fregattentyp. Typschiff war die türkische »Yavuz«, die im Sommer 1987 ausgeliefert wurde. Inzwischen wurden rund 30 weitere Schiffe dieser Klasse gebaut und mit unterschiedlichsten Systemen und Konfigurationen ausgestattet.

Ob Stahlbau Nord nochmals einen militärischen Auftrag aus Kiel erhalten wird, bleibt abzuwarten. Zwar hat tkms ein prall gefülltes Auftragsbuch, doch gilt die auf Marinebauten spezialisierte Werft als einer der Hauptinteressenten für den Erwerb für die ehemaligen MV-Werft in Wismar. Bei einer möglichen Übernahme des Standortes mit dem großen überdachten Baudock könnte tkms künftig solche Aufträge allein abwickeln. (eck)