Print Friendly, PDF & Email

Ein Jahr nach der Havarie der stählernen Drehbrücke setzt bremenports nun auf eine Fähre als Ersatz. »ColumbusHopper« soll den Verkehr entlasten.[ds_preview]

Anfang April 2021 war die Drehbrücke in Bremerhaven havariert. Seitdem trennte der 45 m breite Verbindungskanal den Überseehafen von der Columbusinsel. Die Folge waren aufwendige Umwegfahrten über die Kaiserschleuse, Zeitverluste und damit einige Belastungen für den Betrieb auf der Columbusinsel. Im Juli vergangenen Jahres hatte sich der Senat schließlich entschieden, eine Fähre als Ersatz anzuschaffen. Nun ist sie da und soll zeitnah den Betrieb im Werksverkehr aufnehmen, wenn letzte Einstellungen und Tests erfolgt sind.

Taufe ColumbusHoper 2
© bremenports

Häfensenatorin Claudia Schilling taufte den Neuzugang jetzt auf den Namen ColumbusHopper«. Bis zur Fertigstellung einer neuen Brücke soll sie die Brückenfunktion übernehmen, teilte bremenports mit. Als erstes Fahrzeug überquerte ein Lkw der Hafengesellschaft die neue Verbindung.

»Die Fähre löst ein Problem, das uns in den vergangenen Monaten viele Sorgen bereitet hat«, so die Senatorin für Wissenschaft und Häfen. Die »ColumbusHopper« schaffe Verlässlichkeit für die Unternehmen auf der Insel und zugleich Flexibilität für die Schifffahrt. »Für den Hafen ist von großer Bedeutung, dass es hinter den Schleusen eine schnelle Verbindung zwischen den Hafenbecken gibt. Dies ist mit der Brückenfähre sichergestellt«, sagte Schilling.

Um die Fähre an das Straßennetz anzuschließen, mussten entsprechende Zuwegungen geplant und gebaut, Ampeln errichtet und Schranken installiert werden. Hierfür war es zudem erforderlich, einige Versorgungsleitungen zu legen.

Wartezeiten möglich

»ColumbusHopper« soll künftig in einem Zweischichtbetrieb zunächst ausschließlich für den Werksverkehr von und zur Insel zur Verfügung stehen. Die Mannschaft besteht jeweils aus einem Schiffsführer und einem Matrosen und wird von bremenports gestellt. In der Regel soll die Fähre von 6.30 Uhr bis 21.30 Uhr betrieben werden. Je nach Bedarf seien im weiteren Verlauf auch zeitliche Anpassungen möglich. Der Einrichtungsverkehr wird über eine Bedarfsampel gesteuert. Bei Schiffspassagen durch den Verbindungskanal könne es zu Wartezeiten kommen, heißt es.

Taufe ColumbusHoper 1
Senatorin Claudia Schilling bei der Taufe der »ColumbusHopper« (© bremenports)

Da Unternehmen auf der Columbusinsel auch auf eine gute Erreichbarkeit auf dem Schienenwege angewiesen sind, sei auch für dieses Problem eine Lösung entwickelt und umgesetzt worden. So ist ein neuer Waggon-Entladepunkt an der Brückenstraße entstanden. Hier können jetzt Container von der Schiene auf den LKW umgeladen und dann über die Fähre auf die Columbusinsel gebracht werden. Diese neue Entladestelle ist Anfang April fertig geworden und steht jetzt zur Verfügung.

Die Planungen für eine neue Brücke werden den Angaben zufolge parallel »mit Hochdruck« vorangetrieben. Erste Abstimmungen zum technischen Konzept haben bereits zwischen Hafenressort und bremenports stattgefunden. Ziel bleibt es, die neue Brücke nur wenige Jahre nach der Havarie in Betrieb zu nehmen.