Göteborg Containerumschlag
Print Friendly, PDF & Email

Der Göteborger Hafen macht sich bereit für das Bunkern von Methanol von Schiff zu Schiff. Dazu hat die Hafenbehörde nun allgemeine Betriebsvorschriften veröffentlicht. Der Hafen forciert den Aufbau einer Wertschöpfungskette um zur wichtigen Bunkerdrehscheibe für erneuerbares Methanol in Nordeuropa zu werden.[ds_preview]

Der Göteborger Hafen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 die Schiffsemissionen im Hafengebiet um 70 % zu reduzieren. Ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels ist die Bereitstellung einer Vielzahl von Schiffskraftstoffen, die zur Senkung der Emissionen beitragen – sowohl im Hafen als auch auf globaler Ebene.

Man verweist dabei auf den weltweiten Schiffsauftragsbestand, in dem es bereits einige Einheiten mit »Netto-Null-Emissionen« gebe. »Wir vom Göteborger Hafen wollen dies unterstützen, indem wir diesen Schiffen die Möglichkeit geben, nach Belieben zu bunkern«, sagt Christoffer Lillhage, Senior Business Development Manager Energy bei der Göteborger Hafenbehörde.

Da es sich um eine allgemeine Genehmigung für den Hafen handelt, werde jedes Terminal eine ergänzende Risikobewertung vornehmen, was jedoch eher eine Formalität ist, wenn die allgemeinen Richtlinien bereits in Kraft seien, heißt es. Im Hafen von Göteborg wird bereits seit 2015 Methanol umgeschlagen, als Stena Line begann, die »Stena Germanica« von Lkw zu Schiff zu bebunkern.

»Jetzt hoffen wir, dass Maersk, X-Press Feeders und viele andere Reedereien ihre neuen Methanolschiffe nach Nordeuropa leiten, und wir würden uns freuen, sie mit offenen Armen im größten Hafen Skandinaviens willkommen zu heißen«, sagte Elvir Dzanic, CEO der Göteborger Hafenbehörde.

X-Press Feeders ist der weltweit größte unabhängige Feeder-Carrier und einer der Hauptakteure, der sich der Einführung von Methanol als Schiffskraftstoff in größerem Umfang bereits im Jahr 2023 verschrieben hat. »Ich freue mich, dass der Hafen von Göteborg proaktiv daran arbeitet, das Bunkern von Methanol zu erleichtern. Das ist ermutigend, denn wir brauchen die Häfen, um bereit zu sein, wenn wir entscheiden müssen, wohin unsere erste Linie von Schiffen mit Methanolantrieb fahren soll«, sagt Sven Siemsen, Senior Manager Marketing Europe bei X-Press Feeders. Die Reederei hat insgesamt 16 Containerschiffe mit je 1.170 TEU und Methanolantrieb bestellt.

Die Schifffahrtsindustrie braucht in Zukunft eine Vielzahl von Kraftstoffen, und erneuerbare Produkte wie eMethanol sind ein wichtiger Kraftstoff, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Daher trifft der Göteborger Hafen auch Vorkehrungen zum Aufbau einer Wertschöpfungskette mit dem Ziel, bis 2024 eMethanol im Hafen bereitzustellen. »Gemeinsam mit Branchenführern auf dem Gebiet der E-Kraftstoffe wie Liquid Wind und ihrem Partner Ørsted arbeiten wir daran, dies in die Tat umzusetzen. Wir planen auch eine groß angelegte Lagerung von Methanol mit Lagerbetreibern im Hafen, wenn die Nachfrage vorhanden ist. Wir ermutigen Methanolproduzenten und Interessenvertreter der Branche, auf den Göteborger Hafen zuzugehen und einen Dialog aufzunehmen, da wir uns zum Ziel gesetzt haben, ein Bunker- und Lagerzentrum für Methanol/eMethanol zu werden«, so Christoffer Lillhage.