Hafen Eemshaven
© Hero Lang
Print Friendly, PDF & Email

Die Vorbereitungen für die Errichtung eines LNG-Importterminals in Eemshaven schreiten zügig voran. Der niederländische Gasnetzbetreiber Gasunie erwartet die kürzlich beschaffte FSRU Anfang August.[ds_preview]

Die schwimmende LNG-Anlage, die derzeit noch in Singapur vor Anker liegt, wird im Mai ihre Reise in die Niederlande antreten und voraussichtlich Anfang August in Eemshaven eintreffen. Die seit 2017 vom belgischen Unternehmen Exmar betriebene FSRU »S188« wurde von Gasunie für fünf Jahre gechartert. Dieses schwimmende Terminal soll es den Niederlanden ermöglichen, ihre Erdgaseinfuhren um 4 bis 5 Mrd. m³ pro Jahr zu erhöhen.

Anfang der Woche begann das Ausschreibungsverfahren für Marktteilnehmer, die am Transport von LNG von Eemshaven ins europäische Hinterland interessiert sind. Ulco Vermeulen, Mitglied des Vorstands von Gasunie, erklärt: »Wir werden jetzt weitere Verhandlungen mit potenziellen Kunden aufnehmen. Sie werden es sein, die unser Terminal in naher Zukunft nutzen werden, zunächst für LNG, später auch für grünen Wasserstoff. Wir werden es unter dem Namen EemsEnergyTerminal betreiben.«

FSRU Exmar S188
© Gasunie

In Eemshaven werden Hafenanlagen errichtet, an denen die »S188« anlegen kann. Kunden sollen das neue schwimmende Terminal bereits in diesem Winter nutzen können, um verflüssigtes Erdgas in die Niederlande zu bringen. Gasunie wird für den Anschluss von Eemshaven an das landesweite Gasleitungsnetz und die Verteilung des Gases in den Niederlanden sorgen. Ein festes Terminal soll zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden. Das neue Terminal könnte in Zukunft für grünen Wasserstoff genutzt werden.

Mitte März dieses Jahres hatten der niederländische Minister für Klima- und Energiepolitik, Rob Jetten, angekündigt, dass die niederländische Regierung und Gasunie gemeinsam nach Möglichkeiten suchten, die LNG-Importkapazität der Niederlande kurzfristig zu erhöhen. LNG-Importe sollen dazu beitragen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Gasunie befindet sich nach eigenen Angaben seit einiger Zeit in intensiven Gesprächen mit der Regierung. Neben Eemshaven wird auch das bestehende Gate-Terminal auf der Maasvlakte in Rotterdam optimiert, um die LNG-Verarbeitungskapazität zu erhöhen. Zusammen könnten Eemshaven und Rotterdam dann die LNG-Importkapazität der Niederlande verdoppeln.