RMS, Neubauten, MPP
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Die Flottenerneuerung im MPP-Segment nimmt weiter Fahrt auf: Nach AAL, BBC/Briese und United Heavy Lift (UHL) bestellt jetzt ein deutsch-chinesisches Konsortium zehn Neubauten.[ds_preview]

Der chinesische Konzern China International Marine Containers (CIMC) und das Hamburger Befrachtungsunternehmen RMS Projects haben sich verbündet, um eine Serie von zehn MPP-Frachtern mit einer Tragfähigkeit von 14.000 tdw und kombinierter Hebekapazität von 500 t bauen zu lassen. RMS Projects übernimmt dabei die Rolle des kommerziellen Managers, CIMC sorgt für Finanzierung und Bau und nimmt die Schiffe auch ins Eigentum. Die ersten sechs Einheiten sollen 2024, weitere vier 2025 abgeliefert werden.

Für CIMC – bekannt vor allem für seine Container-Produktion, aber seit Jahren auch schon in der Schiffsfinanzierung und im Schiffbau aktiv – ist es das erste MPP-Projekt. »Wir haben uns das Segment lange angeschaut und sind uns sicher, dass wir Schiffe in den Markt bringen, die die Anforderungen der meisten Ladungseigner bestens erfüllen«, sagte CIMC-Manager Jerry Lee, der das Projekt innerhalb des Konzerns verantwortet.

Für den Bau kommen seinen Worten zufolge drei angebundene Werften der Gruppe, unter anderem die Zhoushan ChangHong International Shipyard, in Frage. Vorverträge seien bereits abgeschlossen, die Zeichnung der Hauptverträge soll in Kürze folgen. Zum Baupreis äußern sich die Partner nicht. CIMC-Manager Lee versicherte, dass die Gruppe die Neubauten dank eigener Werftkapazitäten und langfristiger Stahlkontrakte relativ kostengünstig realisieren könne. Die Kosten für die Zehnerserie dürften daher im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich liegen.

Das Design für den neuen 14.000-Tonner soll von der Tochtergesellschaft CIMC Oric auf Basis der Vorschläge von RMS Projects ausgearbeitet worden sein. Darüber hinaus hat die Reederei Jüngerhans in Haren/Ems umfangreichen technischen Input geliefert. Das Unternehmen steht demnach in den Startlöchern, um die Bereederung zu übernehmen.

Ob Jüngerhans den Auftrag erhält, steht aber noch nicht fest. Einige Besonderheiten der geplanten Neubauten: Der Schiffstyp wird nach DNV-Regeln für Eisklasse 1A und den Betrieb mit offenen Luken (»hatchless«) ausgelegt. Er wird mit einer MAN-Hauptmaschine ausgestattet, die sich für die Umstellung auf Methanol-Betrieb eignet (»Methanol ready«).

RMS Projects und CIMC haben bereits begonnen, die Neubauten bei Projekt-Carriern zu vermarkten und sind nach eigenen Angaben für unterschiedliche Beschäftigungskonzepte offen. Neben einer Perioden-Zeitcharter komme auch eine Bareboat-Charter in Frage, bei der der Charterer selbst das technische Management bestimmt.

Eine dritte Möglichkeit, die in Betracht gezogen wird: RMS Projects betreibt die Schiffe für CIMC selbst auf Tramp-/Reise-Basis. Dazu werde bereits parallel mit Ladungseignern über eigene Kontrakte (COA) verhandelt, erklärt der Geschäftsführer von RMS Projects, Thomas Cord. Trotz der geopolitischen Krise seien die wirtschaftlichen Aussichten für das Projektfrachtgeschäft weiterhin sehr gut. »Alle Rückmeldungen, die wir bekommen, zeigen starke Volumenzuwächse bei Kunden für die nächsten fünf Jahre an«, so Cord. (mph)