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Das BSH-Schiff »Atair« ist heute von Bremerhaven aus in die Deutsche Bucht gestartet, um den Zustand der deutschen Meeresgewässer zu überwachen. [ds_preview]

Während der Reise erfasst das BSH-Team auch neuartige Verschmutzungsquellen und Substanzen wie Spurenmetalle aus dem Korrosionsschutz von Windenergieanlagen, Paraffinwachse aus Tankwaschungen von Schiffen und Plastikpartikel an der Wasseroberfläche.

Dafür nehmen die Wissenschaftler unter anderem Wasser- und Sedimentproben in und um Windparks. Die Proben untersuchen sie anschließend im Labor auf Spurenmetalle, die aus dem Korrosionsschutz von Windenergieanlagen freigesetzt werden können. Für diese Untersuchungen hat das BSH im Rahmen des Projekts »Stoffliche Emissionen aus Offshore-Windanlagen« (OffChEm) gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Hereon entsprechende Methoden zur Analyse der Spurenmetalle entwickelt.

Die Wasseroberfläche untersuchen die Wissenschaftler auch auf sichtbare Verschmutzungen, besonders Paraffinwachse und paraffinähnliche Stoffe. Diese werden in flüssiger Form in Tankschiffen transportiert. Bei Tankwaschungen auf See können die Substanzen in die Meere gelangen. Seit Beginn des Jahres 2021 müssen Schiffe in europäischen Gewässern die Ladungsreste nach der Tankreinigung bei speziellen Einrichtungen im Hafen entsorgen. Trotzdem werden immer wieder Paraffinwachse an den Stränden angespült, so das BSH.

Feinmaschiges Schleppnetz im Einsatz

Sichtbare Verschmutzungen werden mit einem feinmaschigen Schleppnetz beprobt. Dabei landen auch Plastikpartikel im Netz, die als Transportvehikel für verschiedene Schadstoffe wie Metalle dienen können. So reichern sich Schadstoffe in der Umwelt an und werden mit den Plastikpartikeln weiter transportiert. Die Untersuchungen tragen dazu bei, die Meeresumweltüberwachung kontinuierlich weiter zu entwickeln, um wirksame Maßnahmen zum Schutz der Meeresumwelt zu etablieren und den Eintrag von neuartigen Quellen und Substanzen in die Meere zu reduzieren, so das BSH.