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»Jacques Chevallier«, der erste neue Marine-Versorger einer französisch-italienischen Werft-Kooperation ist vom Stapel gelaufen.[ds_preview]

Das Premierenschiff einer Vierer-Serie ist in St. Nazaire zu Wasser gelassen worden, teilte der Schiffbauer Naval jetzt mit. Das »Bâtiments Ravitailleurs de Force« (BRF) ist Teil des »Flotlog«-Programms, dass für die französische Marine bestimmt sind. Der Auftrag war im Januar 2019 an Chantiers de l’Atlantique und Naval Group vergeben worden, die Ablieferung der Serie soll bis 2029 abgeschlossen werden.

Naval Cérémonie de mise à leau BRF Jacques Chevalier @Naval Group
© Naval Group

Das FlotLog-Programm ist Teil einer französisch-italienischen Zusammenarbeit, die von der französischen Beschaffungsbehörde für Verteidigung (DGA) und ihrem italienischen Pendant Navarm im Rahmen des Programms für logistische Unterstützungsschiffe (LSS) geleitet wird. Ein Teil der Arbeiten wird in Italien bei Fincantieri geleistet.

Laurent Castaing, Generaldirektor von Chantiers de l’Atlantique, sagte jetzt beim Stapellauf: »Unsere Industrieanlagen haben es uns ermöglicht, die 20 Blöcke des Rumpfes  in einer Rekordzeit von 50 Tagen zu montieren. Dies zeigt, dass unser Know-how als Hersteller von zivilen Schiffen dem Militär in Bezug auf Zeit, Kosten und Qualitätskontrolle von großem Nutzen sein kann.«

Pierre Éric Pommellet, CEO von Naval Group, zeigte sich »stolz darauf, erneut an der Seite von Chantiers de l’Atlantique an diesem europäischen Programm beteiligt zu sein«. Der Neubau sei ein starkes Symbol für die französisch-italienische Zusammenarbeit.

Hauptmerkmale:
Verdrängung bei Volllast: 31.000 t
Gesamtlänge: 194 m
Breite über alles: 27,60 m
Besatzungskapazität: 190 Personen
Gesamte Tragfähigkeit: 14.870 t
Frachtraum: 13.000 m³

Die ersten Erprobungsfahrten sind für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant, die Ablieferung der »Jacques Chevallier« für die erste Jahreshälfte 2023 (Italien hat bereits einen Neubau in Dienst gestellt). Die BRF, die die Schiffe der »Durance«-Klasse der französischen Marine ersetzen werden, haben die Aufgabe, die Kampfschiffe der französischen Marine logistisch zu unterstützen. Mit einer Kapazität von 13.000 m³ transportieren sie Treibstoff, Munition, Ersatzteile und Nahrungsmittel. »Als echtes Bindeglied in der Flotte werden diese Tanker es Frankreich ermöglichen, weiterhin über eine hochseetüchtige Marine zu verfügen, die in der Lage ist, langfristige Operationen fernab des eigenen Hoheitsgebiets durchzuführen und so ihre strategische Autonomie zu wahren«, heißt es seitens der Beteiligten.

Die in Toulon stationierte »Jacques Chevallier«, benannt nach dem Marineingenieur und Vater des französischen Nuklearantriebs, wird bei voller Beladung bis zu 31.000 t tragen können und ist damit nach dem Flugzeugträger »Charles de Gaulle« das zweitgrößte Schiff der französischen Marine.