Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen © EU
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In einer neuen Sanktionsrunde der Europäischen Union gegen Russland soll nun auch das Öl-Embargo kommen, dass unmittelbar Auswirkungen auf die Schifffahrt haben dürfte.

Die EU-Kommission hat einen Entwurf vorgestellt, wonach der Einfuhr russischer Ölprodukte untersagt werden soll. Ausnahmen beziehungsweise Übergangsregelungen soll es lediglich für Ungarn und die Slowakei geben, die beide noch verhältnismäßig stark von russischem Öl abhängig sind.

Bei dem Verbot gehe es um sämtliches russisches Öl, betonte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Transporte über Pipelines und durch Tanker einbezog.

Die EU bezieht dem Vernehmen nach etwa 25% ihres Öls aus Russland. Für das Öl-Embargo müssen allerdings noch die Mitgliedstaaten ihre Zustimmung geben. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, schlug den EU-Mitgliedstaaten vor, die Einfuhr von Rohöl innerhalb von sechs Monaten und von raffinierten Produkten bis Ende des Jahres einzustellen. »Wir werden dafür sorgen, dass der Ausstieg aus dem russischen Öl in geordneter Weise erfolgt, so dass wir und unsere Partner alternative Versorgungswege sichern können und die Auswirkungen auf die globalen Märkte so gering wie möglich gehalten werden«, sagte von der Leyen. Nach einigem Zögern hat sich mittlerweile auch die deutsche Regierung hinter den seit einiger Zeit vorbereiteten Plan gestellt.

Die Auswirkungen für die Schifffahrt sind noch unklar. Die EU hat bereits ein Embargo für russische Kohleimporte verhängt, beim Erdgas gibt es noch keine Einigung. In einem neuen Bericht von Danish Ship Finance heißt es, dass sich der veränderte Handelsplan für Seetanker nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine negativ auf das Aframax-Segment auswirken wird, während die Suezmax- und VLCC-Segmente davon profitieren könnten.

10% der Aframax-Flotte könnten kurzfristig Probleme bekommen, da der Russland-Europa-Nordamerika-Verkehr über 50% des gesamten Handelsvolumens des Segments ausmache.