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Die Großbulker schließen die Woche mit einem dicken Plus ab – dank hoher Nachfrage in Indonesien und Brasilien.[ds_preview]

Eine deutlich gesteigerte Aktivität im Capesize- und teils auch im Panamax-Segment hat den Bulker-Spotmarkt diese Woche weiter in Schwung gebracht. Die Durchschnittsrate der Capes (180.000 tdw) machte einen Sprung um 35% auf 24.000 $ und liegt damit nun weit über dem bisherigen, sehr schwachen Jahresdurchschnitt (»year-to-date«) von nur knapp 15.000 $/Tag.

Makler verzeichneten einen erhöhten Ladungszustrom bei Eisenerz ex Brasilien. In der Folge zog die Index-Charterrate für Rundreisen von China nach Brasilien und zurück nach China binnen sieben Tagen von 13.300 auf 22.000 $/Tag an. Der Verkehr auf dieser Strecke hatte über Monate den Erwartungen hinterhergehinkt. Ob sich der Aufschwung fortsetzt, ist allerdings fraglich, da die erneuten Lockdowns in China inzwischen auch die Schwerindustrie belasten.

Als zweiten Faktor nennen Marktinsider die verstärkte Nachfrage nach Kesselkohle zur Verstromung in Indien. Diese Woche sollen vermehrt Capesize-Bulker für Verladungen von Kohle aus Indonesien nach Indien gechartert worden sein, was die Raten in Südoastasien deutlich in die Höhe trieb.

Für die Panamaxe (82.500 tdw) ging es mit dem Ratenniveau um 8% auf fast 28.600 $/Tag hoch. Dabei sorgten Frachtabschlüsse für Getreide ex Ostküste Südamerikas nach Asien für ein solides Grundrauschen. Die Raten for »Fronthauls« aus dem Nordatlantik via Südamerika nach Fernost nähern sich laut Index der 40.000-Dollar-Marke. Für Rundreisen aus Asien in den Südatlantik und zurück wurde die 30.000-Dollar-Marke geknackt. Die 2014 gebaute »Graecia Nautica« (81.000 tdw) bekommt beim chinesischen Händler Cofco Berichten zufolge 31.000 $/Tag für Anlieferung in Singapur Richtung Ostküste Südamerika und zurück.

Weniger spektakulär verlief die Woche für die kleineren Schiffe mit eigenen Kränen. Die Supramaxe (58.000 tdw) erlebten eine Seitwärtsbewegung bei gut 30.000 $/Tag, während sich die Handysize-Klasse um 3% auf 29.500 $/Tag verbesserte. Eine Aufwärtstendenz gab es bei den Raten in Südamerika, im US Golf und am europäischen Kontinent.

Weniger Shortsea-Ladung

Im Shortsea-Markt ließ der Zustrom frischer Ladung noch einmal etwas nach. »Für die Reeder ist es nicht mehr möglich, die Kostensteigerungen durch Frachtenerhöhungen aufzufangen«, erklärte ein britischer Makler. Der Branchendienst BMTI senkte seinen European Short Sea Index deutlich um 3,4% auf 42.42 Punkte.

Tanker-Rückgänge

Am Chartermarkt für Rohöltanker setzte sich der Abwärtstrend bei mäßiger Nachfrage in Asien dort. Die durchschnittlichem Spoteinnahmen der VLCC stürzten um über 80% auf nur noch 4.000 $/Tag. Die Suezmaxe hatten angesichts der Aussetzung der Ölverladungen in Libyen ebenfalls zu kämpfen, konnten die Einbußen aber auf 8% auf 12.500 $/Tag begrenzen. Für die Aframaxe ging es bei weiterhin gedämpfter Nachfrage in Nord- und Ostsee um 6% auf noch sehr gute 28.900 $/Tag runter.        (mph)