ZVDS, Knudsen
Führt künftig den ZVDS: Jens B. Knudsen von Sartori & Berger (© ZVDS)
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Der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) wird künftig von Jens B. Knudsen (Sartori & Berger) geführt. Er folgt auf Christian Koopmann (Peter W. Lampke).[ds_preview]

Die Mitgliederversammlung des ZVDS hat Jens B. Knudsen (Sartori & Berger) einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. H»Ich freue mich auf diese Aufgabe und möchte mit einem großen Dank an Christian Koopmann beginnen, der den ZVDS durch schwierige Jahre der Branche geführt hat«, so Knudsen. Ihm sei es gelungen, den Verband trotz aller Veränderungen im Berufsbild und Unternehmenskonsolidierungen zusammenzuhalten.

Das vergangene Jahr habe ganz unter dem Eindruck der COVID-Pandemie gestanden. So habe die Digitalisierung enorme Schritte gemacht und werde vielfach dazu führen, dass Intermediäre nur noch eingeschränkt benötigt werden. »Diese Entwicklung haben wir Agenten schon vor einigen Jahren schmerzlich zu spüren bekommen, nun sind es vor allem die Spediteure. Trotz aller digitalen Strukturen benötigen wir aber auch künftig gut ausgebildete Schifffahrtskaufleute, um unsere Prozesse reibungslos organisieren zu können«, sagte der scheidende ZVDS-Vorsitzende Koopmann.

Lediglich 170 neue Ausbildungsverträge bedeuteten einen neuen Negativrekord. Der Verband werde sich gemeinsam mit dem Deutschen Maritimen Zentrum daher verstärkt um dieses Thema kümmern. Aber auch sonst werde das Jahr 2022 einige Herausforderungen mit sich bringen. »Wenn die nächsten Wochen nicht für die Bereinigung der Engpässe in vielen Häfen genutzt werden, droht ab dem Sommer die vollständige Kalifornisierung der europäischen Häfen.«

Die exportorientierte und umweltbewusste deutsche Industrie sei auf eine funktionsfähige und effiziente Schifffahrt, die Seehäfen und deren Hinterlandanbindungen angewiesen.  Deshalb müssten die Wettbewerbsnachteile der Schifffahrt im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern weiter abgebaut, Infrastrukturthemen priorisiert sowie die Zukunftsfähigkeit der Schifffahrt sichergestellt werden, forderte Knudsen. »Wir müssen feststellen, dass die seewärtigen Zufahrten und Hinterlandanbindungen der Häfen nur eingeschränkt nutzbar sind, da Wasserstraßen viele Jahre vernachlässigt wurden.«

Die aktuelle Diskussion um den Import von LNG, Kohle und Öl zeige deutlich, dass wir moderne Terminals, konstante Wassertiefen und ein leistungsfähiges Wasserstraßennetz benötigen. Hierzu gehören auch der Nord-Ostsee-Kanal sowie das Binnenwasserstraßennetz in Ostdeutschland.