Max Johns (rechts) für den VDR zusammen mit ILO-Generalsekretär Guy Ryder, Konferenz Chair Julie Carlton (UK) und ITF-Sprecher Mark Dickinson (© VDR)
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Regierungen, Gewerkschaften und Reedervertreter haben sich auf Änderungen der internationalen Seearbeitskonvention (MLC) geeinigt. Gänzlich zufrieden ist die maritime Branche aber noch nicht.[ds_preview]

Insgesamt acht Anpassungen wurden vorgenommen, wie der Verband Deutscher Reeder mitteilte. Der VDR war maßgeblich an der Arbeit am MLC beteiligt.

Zu den Änderungen gehören unter anderem ein besserer Zugang zu medizinischer Versorgung auch während einer Pandemie und ein besserer Zuschnitt von PPE-Ausrüstung, insbesondere für Frauen. Zudem gibt es eine Klarstellung zum Versicherungszertifikat, das vor allem in Italien immer wieder zu Deficiencies geführt hatte. Auch einigte man sich auf eine beschleunigte Rückführung von sogenannten »aufgegeben Seeleuten« (Abandonment).

Im Zentrum der Beratungen standen Nachbesserungen unter dem Eindruck der Erfahrungen in der Corona-Pandemie sowie »offensichtliche Unstimmigkeiten«. Die Verhandlungen fanden unter dem Dach der Weltarbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) in Genf statt. Die Arbeitgeberseite wurde durch Max Johns vom Verband Deutscher Reeder geleitet.

Massive Kritik

Einig waren sich Reeder und Gewerkschaften in ihrer »massiven Kritik« an den Regierungen und Verwaltungen, die die Crew Wechsel seit mehr als zwei Jahren extrem erschweren, heißt es in einem Statement. Trotz öffentlichen Bekenntnissen zu Seeleuten als »Key Workers« bleibe die Bewegung der Seeleute insbesondere in Asien bis heute sehr erschwert. »Da die Verpflichtungen der Regierungen einseitig ignoriert wurden, mussten bis zu 400.000 Seeleute zeitweilig monatelang auf ihre Ablösung warten«.

Auf Regierungsseite nahmen die 187 ILO-Mitgliedsstaaten, auf Gewerkschaftsseite die ITF und auf Arbeitgeberseite der internationale Verband ICS an den Gesprächen teil.