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Deutschland, Dänemark, die Niederlande und Belgien wollen bis Ende des Jahrzehnts Windenergieanlagen mit einer Leistung von 65 GW in der Nordsee installieren.[ds_preview]

Im Bemühen um eine Abkehr von russischen Energielieferungen vertiefen die Anrainerstaaten der Nordsee ihre Zusammenarbeit: Die Energieminister von Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Belgien unterzeichneten auf dem Nordsee-Gipfel im dänischen Esbjerg eine Kooperation für Offshore-Windenergie und grünen Wasserstoff. Die im Meer erzeugte Strommenge soll demnach bis 2050 verzehnfacht werden.

»Heute senden wir ein Signal, dass wir wirtschaftlich stark bleiben und gleichzeitig klimaneutral wirtschaften können«, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Den Anrainern geht es vor allem darum, die Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferungen aus Russland.

Energieinseln
© North Sea Summit

Die Projekte sollen gemeinsam entwickelt, gemeinsam finanziert und der Strom anschließend an alle beteiligten Länder verteilt werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nennt die geplanten Projekte »echte europäische Kraftwerke.« Zusätzlich sollen Kapazitäten zur Erzeugung von grünem Wasserstoff mit Windenergie aufgebaut werden.

Vereinbart wurde in Esbjerg, künftig gemeinsam hybride Offshore-Energieinseln zu bauen, um Windparks und Stromnetze zu vereinen. Damit soll die Stromerzeugung aus Offshore-Wind auf mindestens 65 GW bis 2030 gesteigert und auf 150 GW bis 2050 gegenüber dem heutigen Stand verzehnfacht werden. Der deutsche Anteil soll bis 2030 auf 30 GW steigen, 15 Jahre später sollen es 70 GW sein. Im gesamten EU-Raum lautet die Vorgabe 300 GW.

Dänemark hat sich in der gemeinsamen Abschlusserklärung verpflichtet, eine erste »Energieinsel« mit 3 GW zu bauen, Belgien bis 2030 eine ähnliche Anlage mit 5,8 GW.