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Die Gewerkschaft IG Metall Küste fordert im Ringen um die Zukunft der insolventen MV Werften eine entschlossenere Industriepolitik vom Bund und den Land Mecklenburg-Vorpommern.[ds_preview]

»Bund, Land und Investoren dürfen die Beschäftigten der MV Werften in Rostock, Stralsund und Wismar jetzt nicht hängen lassen«, forderte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, auf einer kurzfristig einberufenen Mitarbeiterversammlung in Wismar. »An der ›Global 1‹ hängt der Stolz der gesamten Belegschaft. Doch allen war klar, dass die Fertigstellung nur Arbeit für den Übergang bringt«, so der Gewerkschafter.

An den Erwartungen der Gewerkschaft habe sich durch das Aus für den Weiterbau des Riesenkreuzfahrtschiffes nichts geändert: Die Beschäftigten an allen drei Standorten bräuchten konkrete Zusagen für ihre Zukunft. Bund, Land und Investoren seien da gleichermaßen gefordert, so der Gewerkschafter.

»Deutschland braucht die Werften. Sie sind für die Energieversorgung und die Sicherheit unverzichtbar. Das ist durch den Krieg in der Ukraine und die Corona-Krise mehr als deutlich geworden«, erklärte Friedrich weiter. Der Bau von Konverterplattformen und Spezialschiffen für die Offshore-Industrie oder von Tankern für den Transport von Flüssigerdgas sowie der Bau und die Instandhaltung für die Marine seien Chancen für Beschäftigte und Standorte. »Für die Umsetzung braucht es jetzt aber kein weiteres Zaudern, sondern entschlossene Industriepolitik von Bund und Land«, sagte der Bezirksleiter.

Transfergesellschaft im Fokus

Die Gewerkschaft drängt zudem auf eine Verlängerung der Transfergesellschaft für die ehemaligen Beschäftigten der MV Werfen in Stralsund, Rostock und Wismar. »Nur so lässt sich ein geordneter Übergang der Beschäftigten ermöglichen. Egal, welche neuen Eigentümer oder Pächter an die Standorte kommen, alle brauchen die gut ausgebildeten Fachkräfte.« Für einige Teile der Werftgruppe waren in den letzten Wochen bereits Käufer gefunden worden.