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Die iranischen Revolutionsgarden haben im Persischen Golf zwei griechische Ölanker beschlagnahmt. Beobachter vermuten einen Vergeltungsakt.[ds_preview]

Die beiden Suezmax-Tanker seien »aufgrund von Verstößen gegen das Seerecht beschlagnahmt worden«, erklärten die iranischen Revolutionsgarden. Näher werden die Vorwürfe nicht erläutert. An allen anderen Schiffe unter griechischer Flagge erging zudem die Warnung, dass ihnen das gleiche Schicksal drohen könnte. Derzeit sind 17 Schiffe in der Golfregion unterwegs.

Der Vorfall ereignete sich bereits am vergangenen Freitag. Bei den betroffenen Schiffen handelt es sich um die »Delta Poseidon (Baujahr 2011, 157.400 tdw) der Reederei Delta und die »Prudent Warrior« (2017, 150.000 tdw) von Polembros Shipping.

Iran hat schon in der Vergangenheit bei politischen Konflikten mit anderen Ländern immer wieder Schiffe festgesetzt. Der vielleicht bekannteste Fall ist der des Stena-Tankers »Stena Impero« vor zweieinhalb Jahren, der rund drei Monate in iranischen Hoheitsgewässern festgehalten wurde.

Griechenland forderte die sofortige Freilassung der Besatzungen und spricht von einem »Akt der Piraterie«. Beobachter vermuten einen Vergeltungsakt. Denn zuvor war in griechischen Gewässern ein Tanker mit iranischem Öl festgesetzt worden.

Nach Angaben aus Athen enterte die Besatzung eines Hubschraubers der iranischen Kriegsmarine das griechische Schiff »Delta Poseidon« in internationalen Gewässern rund 22 sm vor der Küste Irans. Bewaffnete Iraner hätten dann die Besatzung festgenommen. Auch der zweite griechische Tanker sei auf ähnliche Weise gestoppt worden.

Athen hat nach eigenen Angaben alle zuständigen internationalen Organisationen wie die IMO über die Zwischenfälle informiert und griechische Bürger aufgerufen, Reisen in den Iran zu meiden.

Die griechischen Behörden hatten einen unter iranischer Flagge fahrenden Tanker im Mittelmeer mit 19 russischen Besatzungsmitgliedern an Bord letzten Monat aufgrund von EU-Sanktionen beschlagnahmt. Die USA konfiszierten die iranische Ölladung des Tankers, der schließlich weiterfahren konnte.