Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer beim Verband Deutscher Reeder (© VDR)
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Martin Kröger, neuer Hauptgeschäftsführer beim Verband Deutscher Reeder, beobachtet eine verbesserte Wahrnehmung der Schifffahrt in der Öffentlichkeit, sieht aber auch noch Hausaufgaben – unter anderem in der Ausbildung, wo der VDR neue Wege gehen will, um junge Leute von einem Einstieg zu überzeugen.

Kröger ist Nachfolger von Ralf Nagel im VDR und spricht im HANSA Podcast exklusiv über die künftige Arbeit des Verbands. Nach der personellen Neuaufstellung an der Spitze – auch Gaby Bornheim ist noch nicht allzu lange als Präsidentin im Amt – hat sich der Verband einiges vorgenommen. »Ich denke, wir sind im Team im Präsidium sehr dynamisch unterwegs und gut aufgestellt,« sagt Kröger.

Bei aller Tradition, die es zu wahren gelte, müsse man aber auch die Verbandsarbeit anpassen, wenn sich das Umfeld verändert, wie es beispielsweise in der neuen Bundesregierung und im Bundestag der Fall ist. Ein wichtiger Punkt dabei: »Die gesellschaftliche Forderung nach Werten – das muss der Verband transportieren können.«

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Ein Feld, in dem man stärker aktiv werden will: die geschrumpften Ausbildungszahlen sollen wieder gesteigert werden. »Es müssen meines Erachtens neue Wege gefunden werden, wie wir die Jugendlichen heute ansprechen«, sagt Kröger und spricht unter anderem auch über Pop-up-Stores in Innenstädten oder den Einsatz von Influencern. Mit Blick auf die Dekarbonsierung und die Transformation der Schifffahrt sei man als Jugendlicher in einer Reederei am Puls der Zeit und könne tatsächlich Dinge bewegen. »Blaues Sakko und Goldknöpfchen« sei eindeutig nicht mehr der Normalfall. Doch nicht nur der VDR, auch die Unternehmen selbst sollten sich darauf einstellen, dass der Nachwuchs andere Ansprüche hat als es früher der Fall war, so Kröger.

Kröger kam in einer Zeit gestörter Lieferketten, Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie ins sein Amt. Langweilig war der Start gewiss nicht. »Die Herausforderungen sind riesig, das muss man sagen. Und gerade seit dem 24. Februar hat sich sehr viel verändert, auch in der Arbeit im Verband.« Verbessert hat sich seiner Ansicht nach bereits die Wahrnehmung der Schifffahrt in der Öffentlichkeit – in den jüngsten Krisen habe sich gezeigt, wie wichtig die Branche für die Gesellschaft ist. Entsprechend zuversichtlich zeigt er sich in puncto politische Unterstützung für die anstehenden großen Herausforderungen.

Auch der VDR war nicht unbeschadet durch die jahrelange Krise auf den Schifffahrtsmärkten gekommen und hat Mitglieder verloren. Kröger sagt, es gibt durchaus eine Strategie für die Zukunft: »Ich möchte erreichen, dass ein Nicht-Mitglied in ein bis zwei Jahren sagt, wir sehen uns repräsentiert und unsere Interessen umgesetzt durch den Verband«.

Der neue VDR-Chef geht außerdem er auf die Schiffsfinanzierung, das KG-Modell, potenzielle Börsengänge und Kooperationen von Unternehmen ein.


Hören Sie komplette Episode hier – oder auf allen gängigen Podcast-Portalen.

Kroeger VDR Podcast 1

Martin Kröger spricht über:

  • die Zusammenarbeit mit Präsidentin Gaby Bornheim
  • künftige Verbandsarbeit und Mitglieder-Akquise
  • Influencer, Pop-up-Stores und Ausbildungs-Offensive
  • Werte-Transparenz und die Arbeit mit jungen Leuten
  • politische Kommunikation und die Arbeit mit der neuen Ampel-Koalition und neuen Abgeordneten im Bundestag
  • eine bessere Wahrnehmung der Branche in der Öffentlichkeit
  • Schiffsfinanzierung, KG-Modell, Börsengänge und Konsolidierung
  • Dekarbonisierung und politische Fördermaßnahmen
  • Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Schifffahrt und Folgen der Pandemie
  • seine »familiäre Beziehung« zum Verband