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Trotz Corona-Restriktionen in Asien und des Ukraine-Kriegs konnte der Hafen Göteborg sein Frachtvolumen im ersten Quartal steigern.[ds_preview]

Der russische Handel über den Göteborger Hafen ist historisch gesehen sehr gering, so die Hafenbetreiber. Im Jahr 2021 hätten russische Güter weniger als 0,5 % des umgeschlagenen Frachtvolumens im Hafen ausgemacht. Das Fehlen russischer Schiffe seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine habe sich demzufolge nicht negativ auf das Volumen des Hafens im ersten Quartal 2022 ausgewirkt, heißt es. Im Gegenteil, das Volumen sei gestiegen.

Gemeinsam mit den Terminalbetreibern des Göteborger Hafens und den Gütereigentümern, die den Hafen nutzen, konnten auch die Auswirkungen der Pandemie in den ersten beiden Jahren bewältigt werden, ebenso wie die jüngste Welle in Asien, die zum Beispiel im weltgrößten Hafen in Shanghai zu Schwierigkeiten geführt hat, heißt es weiter.

Der Containerumschlag im Göteborger Hafen ist den Angaben zufolge im sechsten Quartal in Folge gestiegen. Im ersten Quartal 2022 wurden 212.000 TEU umgeschlagen, was einer Steigerung von vier Prozent entspricht. Dies ist auch die höchste Gesamtzahl für den Zeitraum Januar-März seit 2014.

Bahnverkehre nehmen zu

Im Göteborger Hafen werden rund 60 % der Containerfracht, die den Hafen passiert, auf der Schiene transportiert. Der hohe Anteil der Bahnfracht sei ein großer klimatischer Vorteil und trägt auch dazu bei, den derzeitigen Mangel an Lkw-Fahrern, von dem viele andere Häfen betroffen sind, abzumildern, so die Hafenbetreiber. Das Angebot an Lkw-Fahrern in Europa sei durch die Pandemie und den Einmarsch Russlands in der Ukraine negativ beeinflusst worden.

Im Jahr 2021 wurden mehrere neue Bahnshuttles eingeführt, und die Zahl der Abfahrten und das Aufkommen auf den bestehenden Shuttle-Strecken nahmen zu. Dies zeigt sich in den Zahlen für das erste Quartal 2022, als 126.000 TEU auf der Schiene befördert wurden, was für diesen Zeitraum den »höchsten Wert in der 400-jährigen Geschichte des Hafens« darstelle.

RoRo-Verkehr legt um fünf Prozent zu

Der innereuropäische RoRo-Verkehr des Hafens – der rollende Güter von und nach Großbritannien, Dänemark, Deutschland und den mitteleuropäischen Drehkreuzen Gent und Zeebrügge befördert – stieg im ersten Quartal des Jahres um fünf Prozent. Rund 147.000 RoRo-Einheiten wurden be- oder entladen.

67.000 umgeschlagene Pkw im ersten Quartal des Jahres sind dem Hafen zufolge ein »historisch sehr guter Wert, aber ein Rückgang von sieben Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, der ungewöhnlich stark war«.

Auf der Passagierseite im Fährverkehrssegment ist ein deutlich positiver Effekt der gelockerten Reisebeschränkungen zu erkennen, so der Hafen. Die Passagiere haben begonnen, ihren Weg zurück auf die Fähren zu finden – 185.000 Passagiere bedeuten einen Anstieg um 177 %, kommen aber noch nicht an normale Passagierzahlen heran.

Die Kreuzfahrtsaison begann in diesem Jahr früher als im letzten Jahr im Hafen, auch dank der gelockerten Beschränkungen. Im ersten Quartal gab es zwei Anläufe, teilt der Hafen Göteborg mit.