Kiel, Landstrom
© Hafen Kiel
Print Friendly, PDF & Email

Siemens installiert weitere Landstromanlagen im Seehafen Kiel. Ab Ende 2023 soll Kreuz- und Fährschiffen an allen Liegeplätzen Energie von Land beziehen.[ds_preview]

Siemens hat nach einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag zum Bau von zwei Landstromanlagen im Ostuferhafen erhalten. Das Bauprojekt in Höhe von 17 Mio. €  umfasst eine 50/60-Hz-Landstromanlage für Kreuz- und Fährschiffe sowie eine 50-Hz-Landstromanlage für Fährschiffe. Mit der Fertigstellung sollen ab Ende 2023 im Kieler Hafen bis zu sechs Schiffe gleichzeitig mit Ökostrom versorgt werden können.

»Mit Siemens hatten wir in der Vergangenheit schon einen starken Partner an der Seite beim Thema Landstrom. Das wirtschaftlichste Angebot kam auch dieses Mal von Siemens« sagt Dirk Claus, Geschäftsführer des Seehafens Kiel.

Auch die bereits bestehenden Kieler Landstromanlagen am Ostsee-/Schwedenkai und Norwegenkai wurden von Siemens geliefert. Der Baubeginn ist für Herbst dieses Jahres geplant, die Inbetriebnahme soll ein Jahr später in 2023 erfolgen.

Das Bauvorhaben am Ostuferhafen umfasst zwei Landstromanlagen mit Kapazitäten für die parallele Versorgung von bis zu drei Seeschiffen. Die erste der beiden Landstromanlagen ist für die Versorgung von bis zu zwei Fähr- bzw. Kreuzfahrtschiffen konzipiert und bindet vier Liegeplätze am Ostuferhafen an Landstrom an. Sie verfügt über eine Leistung von 16 MVA und kann Kreuzfahrt- und Fährschiffe mit einer Frequenz von 50 bzw. 60 Hz und einer Spannung von 6,6 kV oder 11 kV versorgen.

Die zweite Landstromanlage mit einer 50-Hz-Netzfrequenz ist ausschließlich für RoRo-Schiffe konzipiert und versorgt zwei Liegeplätze mit einer Spannung von 6,6 kV oder 11 kV bis zu einer maximalen Leistung von 5 MVA. Insgesamt können mit den Anlagen am Ostuferhafen dann bis zu drei Schiffe parallel mit Landstrom versorgt werden.

Mit der Versorgungsinfrastruktur von sechs Schiffen hoffe man, ab 2024/25 etwa 80% der Schiffe während der Liegezeit an die Steckdose zu bekommen, so Claus. Neben der CO2-Ersparnis führt die Landstromversorgung auch zu einer drastischen Reduktion der Lärm- und Schadstoffbelastung.