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Die Deutsche Bahn hat eine umfangreiche, jahrelange Sanierung des Streckennetzes angekündigt. Vor diesem Hintergrund fordern die deutschen Seehäfen, den Gütertransport dabei nicht zu benachteiligen. [ds_preview]

Daniel Hosseus
Daniel Hosseus (© ZDS)

Als Reaktion auf die aktuellen Ankündigungen der Deutschen Bahn fordert der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) Priorität beim Schienengüterverkehr ein. »Sowohl bei den aktuellen Engpässen als auch bei den geplanten Hochleistungskorridoren müssen die Verkehre von und zu den deutschen Seehäfen ganz oben auf der Liste stehen«, sagt Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS, »Wir befinden uns derzeit aufgrund der Pandemie und des Krieges insbesondere im Containerbereich bereits ohnehin in einer beispiellosen Ausnahmesituation, in der wir es mit einer Ballung der ankommenden Güter zu tun haben. Für diese Mengen brauchen wir die Bahn, um die Versorgung von Industrie und Verbrauchern sicherzustellen.«

Auch bei den von Bahn-Chef Lutz angekündigten Hochleistungskorridoren, die generalisiert werden sollen, betont Hosseus die Bedeutung der Hinterlandverkehre der hiesigen Seehäfen: »Die Anbindung der deutschen Seehäfen ist für die Industrie- und Exportnation Deutschland von immenser Bedeutung. Deshalb müssen die Nord-Süd-Strecken und insbesondere die Knoten Hamburg, Bremen und Berlin ganz oben auf der Liste stehen, wenn es darum geht, Hochleistungskorridore zu schaffen. Verspätungen und Ausfälle hier wirken sich nicht nur im Bahnnetz aus, sondern stören komplexe Lieferketten und Produktionsabläufe in Unternehmen in ganz Europa. Der Fokus beim Ausbau der Bahninfrastruktur darf nicht einseitig auf dem Personenverkehr liegen. Wir brauchen ein durchdachtes Konzept.«