P&O Ferries, DP World, Übernahme
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Fähren, die regelmäßig britische Häfen anlaufen, sollen nach dem Willen der britischen Regierung künftig einen Mindestlohn zahlen, der dem britischen Mindestlohn entspricht.[ds_preview]

Nach der Entscheidung von P&O Ferries, 800 Beschäftigte zu entlassen und durch Billig-Arbeitskräfte zu ersetzen, verabschiedet die Regierung des Vereinigten Königreichs eine »Lohnschutzreform«, die Fährbetreiber, die regelmäßig britische Häfen anlaufen, dazu verpflichtet, ihren Beschäftigten das Äquivalent des nationalen Mindestlohns zu zahlen.

Die neue Gesetzgebung wird Fähren, die ihren Arbeitnehmern nicht den Mindestlohn zahlen, das Anlegen in britischen Häfen untersagen. Die Regierung wird die Änderungen in der nächsten Legislaturperiode umsetzen und will die Häfen und den maritimen Sektor eng zu den neuen Gesetzen konsultieren.

Gespräche mit europäischen Partnern über Mindestlohnkorridore

Neben dem Gesetzentwurf über die Entlohnung von Seeleuten (The Harbours (Seafarers’ Remuneration) Bill), mit dem sichergestellt werden soll, dass die Löhne für Seeleute, die regelmäßig britische Häfen anlaufen, dem nationalen Mindestlohn entsprechen, führt die Regierung n ach eigenen Angeben »weiterhin positive bilaterale Gespräche« mit Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Deutschland, Irland und Dänemark. Damit soll sichergestellt werden, dass die Routen zwischen den Ländern zu »Mindestlohnkorridoren« werden, in denen Seeleuten auf den Routen zwischen den beiden Ländern mindestens das Äquivalent des Mindestlohns gezahlt werden muss.

Verkehrsminister Grant Shapps sagte dazu: »Wir werden nichts unversucht lassen, um sicherzustellen, dass die Seeleute in den britischen Häfen fair bezahlt werden. Das skandalöse Vorgehen von P&O Ferries entspricht nicht den Grundsätzen unseres weltweit führenden maritimen Sektors, und die Änderung des Gesetzes zum Schutz der Löhne von Seeleuten ist ein klares Signal an alle, dass wir den wirtschaftlichen Missbrauch von Arbeitnehmern nicht tolerieren werden.«

»Wir werden alle Seeleute schützen, die regelmäßig britische Häfen anlaufen und verlassen, und dafür sorgen, dass sie nicht aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Fährbetreiber, die regelmäßig britische Häfen anlaufen, müssen mit Konsequenzen rechnen, wenn sie ihre Arbeitnehmer nicht fair bezahlen«, so Shapps.

Die Konsultation zu den vorgeschlagenen Maßnahmen beginnt heute und wird vier Wochen dauern. Dabei wird untersucht, welche Art von Schiffen über Fähren hinaus einbezogen werden könnten und welche Durchsetzungsmaßnahmen vorgesehen sind. Zu den in Erwägung gezogenen Optionen gehören Zuschläge, die Aussetzung des Hafenzugangs und Geldstrafen.