Print Friendly, PDF & Email

Für Frauen in der Seeschifffahrt ist der 18. Mai ein besonderer Tag, denn heute wird erstmals der »International Day for Women in Maritime« gefeiert.

Dieser Feiertag geht auf einen Beschluss der International Maritime Organisation aus dem vergangenen Jahr zurück. Künftig sollen laut IMO-Beschluss immer am 18. Mai eines Jahres Frauen in der Branche besonders gewürdigt werden. Der Tag soll dazu beitragen, Einstellung und Beschäftigung von Frauen im maritimen Sektor zu fördern und Bemühungen verstärken, das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Schifffahrt zu verringern. [ds_preview]

Gaby Bornheim Foto VDR Gesche Jaeger 3
Gaby Bornheim (© VDR)

Gaby Bornheim, seit vergangenem Dezember erste Präsidentin des Verband Deutscher Reeder (VDR) in der 115-jährigen Geschichte, sagt vor diesem Hintergrund: »Wir begrüßen die Entscheidung der IMO sehr. Wir wollen nach Kräften fördern, dass mehr Frauen an Bord, aber auch an Land, ihren Dienst tun wollen«. Bornheim ergänzt: »Wir sind uns im Klaren: es braucht unbedingt mehr weibliche Seefahrer. Nicht zuletzt, weil Schifffahrt wie alle anderen Branchen auch ein Nachwuchsproblem hat.«

Frauen in der Schifffahrt: Nur knapp 1,2 % weiblich

An Bord der deutschen Handelsflotte sind aktuell von 6.927 in Deutschland sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nur 400 weiblich, knapp sechs Prozent aller Seefahrer. Global gesehen, machen Frauen laut BIMCO/ICS Seafarer Workforce Report aus dem vergangenen Jahr nur 1,2 Prozent der weltweit insgesamt 1,9 Millionen Seeleute aus. Dies stellt dennoch einen positiven Trend dar, denn es entspricht einer Steigerung von 45 Prozent gegenüber dem Bericht von 2015.

Die Präsidentin, die heute auch auf einem besonderen Festakt zu diesem Anlass in der Handelskammer Bremen sprechen wird, dankt den Frauen, die jetzt schon an Bord Dienst leisten würden: »Sie sind die Wegbereiter. Ihnen gilt mein großer Respekt. Ich bin zutiefst überzeugt: Frauen können alles, was auch Männer können – das schließt technische Berufe natürlich mit ein.«

WISTA Germany und HANSA kooperieren

A Fatma004 3quer mit Anschnitt
Fatma Shakur eröffnete die neue WISTA-Porträt-Reihe (© BSM)

Auch der HANSA ist es ein Anliegen, die Sichtbarkeit von Frauen in der Schifffahrt zu erhöhen und ihre Bedeutung hervorzuheben. Vor diesem Hintergrund startete die HANSA zusammen mit WISTA Germany, dem deutschen Verband der Women‘s International Shipping & Trading Association, eine exklusive Partnerschaft. Im Rahmen der Kooperation werden in regelmäßigen Abständen innerhalb einer neuen Rubrik Mitglieder von WISTA Germany porträtiert. Das erste Porträt von Fatma Shakur, die aktuell ihre Ausbildung zur technischen Inspekteurin bei Bernhard Schult­e Shipmanagement (BSM) Deutschland absolviert, ist in der Mai-Ausgabe erschienen.