BSH-Präsidentin: »Die Schifffahrt kann weiblicher werden«

BSH, Kamman-Klipps
Karin Kammann-Klippstein (Foto: BSH)
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Gestern wurde zum ersten Mal der »Internationale Tag der Frauen in der Seeschifffahrt« gefeiert. Aus diesem Anlass hob die BSH-Präsidentin Karin Kammann-Klippstein die Bedeutung von Frauen für die Zukunft der Seeschifffahrt hervor.[ds_preview]

Die IMO hatte den 18. Mai zum internationalen Feiertag ernannt, um den Anteil von Frauen in der Schifffahrt zu erhöhen. Rund 90 % der Besatzungen sind nach wie vor männlich. Doch die Schifffahrt wandelt sich, so das BSH. Die Branche wird komplexer. Auf den Schiffen hält die Automatisierung bis hin zur autonomen Schifffahrt Einzug, unterstützt durch künstliche Intelligenz. »Die Fähigkeit, in Netzwerken zu arbeiten, Informationen zu sammeln, zusammenzuführen und zu teilen, ist heute auf den Schiffen ebenso gefragt wie ein kooperativer Führungsstil und zukünftig sogar die Fähigkeit, auf Distanz zu führen. Zunehmend sind in dieser global agierenden Branche Fähigkeiten gefragt, die besonders Frauen auszeichnen«, so die Präsidentin der zentralen maritimen Behörde.

Die Schifffahrt entwickle sich zu einer immer spannenderen, offenen, bunten und experimentierfreudigen Branche, die vor allem im Bereich der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit durch Innovationen von sich reden mache. An Bord ändern sich die Anforderungen. Zunehmende Automatisierung soll es den Besatzungen zukünftig ermöglichen, für einen beschränkten Zeitraum das Schiff einem »autonomen Wachoffizier« zu übergeben. Dies führe zu einer Entlastung für die Schiffsbesatzungen.

Mit dem zunehmenden Einsatz autonomer maritimer Systeme könnte für die Seeleute auch die Notwendigkeit abnehmen, permanent an Bord sein zu müssen. Das alles seien Entwicklungen, unter denen die Schifffahrt sich auf dem stark umkämpften Nachwuchskräftemarkt besser behaupten könne. Dafür sei es auch notwendig, dass Barrieren abgebaut werden, die Frauen von der Entscheidung für einen Beruf in der Schifffahrt abhalten, und ein Arbeitsumfeld geschaffen werde, das die berufliche Teilnahme aller an der maritimen Branche ermögliche. »Durch Innovation und fortschreitende Automatisierung der Systeme entstehen auch landseitig zunehmend Arbeitsplätze, z.B. an den Schnittstellen zwischen Schiff, Land und Hafen«, so Kammann-Klippstein.