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C-Job Naval Architects und LH2 Europe haben einen neuen Typen von Flüssigwasserstofftankern entworfen. Er könnte grünen Wasserstoff von Schottland nach Deutschland transportieren.[ds_preview]

LH2 Europe will erneuerbaren Strom in Schottland nutzen, um grünen Wasserstoff zu produzieren und ihn zu einem mit Diesel konkurrenzfähigen Preis zu vermarkten. Das neue Tankschiff könnte zunächst den Flüssigwasserstoff zu Terminals in Deutschland transportieren, so die heute veröffentlichte Idee. Langfristig will LH2 Europe die Versorgung auf andere Märkte auszuweiten.

»Wasserstoff wird für die Zukunft der Energieversorgung unverzichtbar sein. Es liegt an uns, wie schnell wir dies erreichen können. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2027 eine vollständige Lieferkette für flüssigen Wasserstoff aufzubauen«, sagt Peter Wells, CEO von LH2 Europe. »Wir planen, zunächst 100 t grünen Wasserstoff pro Tag zu liefern und die Produktion innerhalb von drei Jahren auf 300 t pro Tag zu steigern, je nach Nachfrage.«

Das Tankerdesign sei ein wichtiger Schritt zur Bereitstellung der Infrastruktur. Die derzeit in Betrieb befindlichen Schiffe sind Wells zufolge nicht in der Lage, Wasserstoff in der erforderlichen Größenordnung zu liefern.

Tanker mit Brennstoffzellenantrieb

LH2 Europe hat in Zusammenarbeit mit C-Job Naval Architects einen ersten Entwurf für einen 141 m langen Flüssigwasserstofftanker mit einer Speicherkapazität von 37.500 m3 entwickelt.

Job Volwater, CCO bei C-Job, sagt: »Flüssigwasserstoff stellt einzigartige Herausforderungen an das Schiffsdesign und die Konstruktion. Zum Vergleich: LNG-Tanker verwenden Ballastwasser, um den Gewichtsverlust nach der Auslieferung auszugleichen und genügend Tiefgang zu gewährleisten. Da flüssiger Wasserstoff ein großes Volumen hat, aber 20-mal leichter ist als LNG, war eine einzigartige Lösung erforderlich. Wir haben ein trapezförmiges Rumpfdesign entwickelt, das genügend Platz an Deck schafft, um die Tanks ohne Ballast unterzubringen.«

Das Konzept sieht einen Antrieb mit Wasserstoff-Brennstoffzellen vor. Ausgestattet ist das Schiff mit drei Flüssigwasserstofftanks mit einer Gesamtkapazität von 37.500 m3, was den Angaben zufolge ausreicht, um 400.000 mittelgroße Wasserstoffautos oder 20.000 Lkw zu betanken. Die Tanks sollen »eine wesentlich geringere Verdampfungsrate« aufweisen als die derzeit in der Schifffahrt verwendeten. Die begrenzte verbleibende Abdampfmenge werde aufgefangen und direkt in Wasserstoff-Brennstoffzellen genutzt, die die Antriebssysteme des Schiffes mit Strom versorgen, sodass nur Wasseremissionen entstehen. Das Schiff selbst wird laut den Schiffsdesignern während des Betriebs keine Treibhausgasemissionen haben. Die Inbetriebnahme des Schiffes soll im Jahr 2027 erfolgen.