Das Verteidigungsministerium will den Rostocker Standort der insolventen MV Werften als eigene Marine-Werft nutzen. Noch diese Woche soll es ein konkretes Angebot geben.[ds_preview]
Stralsund ist bereits im Besitz der Stadt, Wismar geht an thyssenkrupp. Entsteht in Rostock demnächst eine neue Werft für die deutsche Marine? Die Bundesregierung will das Areal kaufen. Ein konkretes Angebot soll an diesem Freitag abgegeben werden, erklärte das Verteidigungsministerium gegenüber Fachpolitikern im Bundestag.
Künftig soll die Marine am ehemaligen MV-Standort in Rostock-Warnemünde in Eigenregie die Instandsetzung ihrer Schiffe erledigen. Rostock ist Hauptsitz der Marine und Stützpunkt der Korvetten-Geschwader. Es wäre ein zweites sogenanntes Marinearsenal neben Wilhelmshaven.
Laut Medienberichten könnte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) die Infrastruktur der Werft übernehmen. Bis zu 500 ehemalige Beschäftigte der MV Werften könnten eine neue Arbeit bei der Marine finden. Offen ist demnach noch, in welcher Form die Werftarbeiter in den öffentlichen Dienst wechseln können.
Für die MV Werften mit ihren einst 3.000 Schiffbauern war zu Jahresbeginn Insolvenz angemeldet worden, nachdem dem früheren Werfteigner Genting Hong Kong infolge der Corona-Pandemie das Geld ausgegangen war. Auch Rettungspakete von Bund und Land konnten die Werftenpleite nicht verhindern.