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Die Regierungen von Australien und Frankreich haben ihren Streit um ein ambitioniertes U-Boot-Programm beigelegt. Das Storno bei der Werft Naval hat aber ein nicht unerhebliches Preisschild.[ds_preview]

Insgesamt 555 Mio. € zahlt Canberra an den staatlichen französischen Schiffbauer, wie mehrere nationale und internationale Medien berichten. Die Naval Group hat bestätigt, dass eine »faire und gerechte« Einigung gefunden wurde, machte allerdings keine Angaben zum finanziellen Volumen.

Fällig wird der Betrag für die Stornierung eines umfangreichen U-Boot-Programms, dass die Franzosen für die Marine Australiens bauen wollten und sollten. Das Geschäft ist milliardenschwer und sollte hohe Wertschöpfung generieren. Im (vor allem europäischen) U-Boot-Bau-Wettbewerb war der Auftrag ein großer Erfolg für Naval.

Doch im vergangenen Jahr gab es einen tiefen Riss in den Beziehungen, der diplomatische Folgen hatte und unter anderem zu ernsten Verstimmungen und Beschuldigungen zwischen Frankreichs Präsident Emanuel Macron und Australiens Regierung geführt. Hintergrund war eine Vereinbarung zwischen Australien, Großbritannien und den USA für ein neues Sicherheitsbündnis im indopazifischen Raum. Ein Teil der Initiative war, dass Australien Zugang zu US-Knowhow zum Bau von Atom-U-Booten bekommen sollte. Das Geschäft mit Frankreich hingegen platzte.

Der neue Premier Anthony Albanese fand schließlich einen Weg zurück an den Verhandlungstisch mit Paris – mit eben jetzigem Ergebnis. Auch Albanese sprach von einer »fairen und gerechten« Einigung und davon, dass der Streit damit beendet sei. Er dankte Macron für dessen Mitwirkung an dem Deal und betonte die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.