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Andrea Qualizza © Vard-Electro
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Mit der Einführung von SeaQ Remote will die Vard-Tochter Vard Electro eine neue Generation größerer Roboterschiffe ermöglichen. Das System erlaubt die zentrale Fernsteuerung automatisierter Schiffskontrollsysteme und Decksmaschinen.[ds_preview]

Das neue Produkt, das erstmals auf insgesamt 14 Neubauten des Schiffbauers Vard zum Einsatz kommen wird, ist so konzipiert, dass es die SeaQ-Automatisierungssysteme in einer einzigen Benutzeroberfläche vereint und die volle Bandbreite an Fernbedienungsfunktionen von Land aus bietet.

»Dies stellt einen technologischen Sprung dar, der auch der natürliche nächste Schritt in unserer Entwicklung ist, basierend auf unserer langjährigen Erfahrung in der Lieferung und Integration von fortschrittlichen automatisierten SeaQ-Steuerungssystemen für Bereiche wie Energiemanagement, Antrieb, Brücke und Navigation auf mehr als 300 Schiffen«, sagt Andrea Qualizza, CEO von Vard Electro.

»Wir investieren jetzt stark in autonome Technologie und Digitalisierung, unterstützt durch Synergien in der breiteren Fincantieri-Gruppe, im Einklang mit den Anforderungen des Marktes an kosteneffiziente und umweltfreundliche Abläufe, wobei wir von unserer langjährigen und bewährten Erfahrung in der Schiffbauindustrie profitieren«, so Qualizza weiter.

Fernsteuerung und »Bewusstsein«

SeaQ Remote geht nach Angaben vonm Vard Electro über die automatisierte Navigation und andere IT-Systeme auf der Brücke hinaus und erweitert die intelligente, datengesteuerte Funktionalität auf die Betriebstechnologie (OT) im Schiffsrumpf, indem es die Fernsteuerung von bestehenden Maschinensystemen wie Motoren, Propellern und Strahlrudern ermöglicht.

Die Maschinen sind mit Sensoren verbunden, die Echtzeitdaten über eine Cloud an ein Kontrollzentrum an Land übertragen können. Die Zusammenführung der Daten dieser Sensoren auf einer einheitlichen Benutzeroberfläche bietet eine intelligentere Möglichkeit, sich einen besseren Überblick über den Zustand der Systeme an Bord zu verschaffen.

Die ständige Überwachung von OT-Systemen mit Hilfe von Sensoren ermöglicht auch ein datengesteuertes Management des Schiffsbetriebs mit einem flottenweiten Überblick von einer zentralen Stelle aus, um den Gesamtbetrieb zu optimieren, während gleichzeitig Cyber-Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um ein Eindringen in das System zu verhindern.

Dies ermöglicht beispielsweise die Überwachung des Treibstoffverbrauchs zur Senkung von Kosten und Emissionen, die Zustandsüberwachung für die vorbeugende Wartung wichtiger Systeme, wodurch die Ausfallzeiten des Schiffes verringert und die Sicherheit verbessert werden, sowie die Automatisierung wichtiger Aufgaben wie der Berichterstattung, um die Arbeitsbelastung der Besatzung zu verringern.

Zusatz-Features entlasten Besatzung

Als weiteres Feature gegenüber der bestehenden Fernsteuerungstechnologie unterstützt SeaQ Remote nach Angaben der Entwickler auch eine Fernschnittstelle zu den Decksmaschinen, um bestimmte Decksarbeiten zu erleichtern und so die Besatzung zu entlasten und die Sicherheit an Bord zu erhöhen.

»Die wichtigsten Vorteile dieser Technologie sind eine schlanke Besatzung, Sicherheit und ein Experte, der rund um die Uhr dafür sorgt, dass die automatisierten Systeme auf dem Schiff reibungslos funktionieren. Dies wiederum verbessert die Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit des Betriebs«, sagt Ronny Tomren, SeaQ Remote Product Manager bei Vard Electro.

Ferngesteuerte Einheiten schon beauftragt

Die Technologie wird auf von Vard gebauten Neubauten demonstriert, die mit Batterietechnologie ausgestattet sind und auch für Hybridbrennstoffzellen vorbereitet werden. Diese Schiffe werden von Land aus betrieben und gehören damit zu den ersten DP2-Schiffen weltweit, die ferngesteuert werden können.

Sie verfügen über die gesamte Palette der SeaQ-Lösungen und -Geräte, die für den Fernbetrieb erforderlich sind, mit einer fortschrittlichen Software- und erweiterten Hardware-Plattform, die die Steuerung aller Geräte an Bord vereinheitlicht, um den Fernbetrieb effizient zu verwalten.

Øystein Longva, Vice President Products bei Vard Electro, sagt: »Dieser Neubauvertrag ist die erste kommerzielle Anwendung von SeaQ Remote, und wir streben nun weitere Lieferungen sowohl für Nachrüstungen als auch für Neubauten an, auch als Teil einer schlüsselfertigen Lösung mit automatisierten Kontrollsystemen.«