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Tarifrunde Seehäfen: Ver.di fordert deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeber, des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). [ds_preview]

Vor der nächsten Verhandlungsrunde am Dienstag (21. Juni) über einen Lohntarifvertrag für rund 12.000 Beschäftigte an deutschen Seehäfen fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) ein deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeber. »Das zuletzt vorgelegte Angebot ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber reicht noch nicht aus«, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth.

Die angebotene Entgelterhöhung lasse die Beschäftigten mit den Auswirkungen der aktuellen Preissteigerungsrate weitestgehend allein. Zudem bestehe das Angebot auch aus Entgelt-Elementen, die den Beschäftigten ohnehin zustünden.

Ver.di fordert für die Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Niedersachsen, Bremen und Hamburg eine Erhöhung der Entgelte um 1,20 € pro Stunde sowie einen tatsächlichen Inflationsausgleich. Das entspricht einer Lohnsteigerung um bis zu 14%. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt 0,90 € und eine Erhöhung der A-Pauschale in Vollcontainerbetrieben um 600 € bei einer Laufzeit von 12 Monaten angeboten. Außerdem sollen Sonderzahlungen zur Abfederung der gestiegenen Lebenshaltungskosten über 1.000 € in Vollcontainerbetrieben beziehungsweise 500 € in konventionellen Betrieben geleistet werden. Umgerechnet entspreche das Angebot einem Volumen von 7,8% bzw. 6%.

»Die Beschäftigten halten als systemrelevante Beschäftigte der Lieferketten nach wie vor den Laden am Laufen. Sie haben Anerkennung und einen gerechten Anteil verdient.« Sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde keinen Durchbruch geben, seien weitere Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen. Erstmals seit Jahrzehnten waren jüngst die Beschäftigten in mehreren Häfen in einen mehrstündigen Warnstreik getreten. Betroffen waren Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Emden.