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Bei den weltweit platzierten Aufträgen für neue Containerschiffe steigt der Anteil von Einheiten mit weniger als 8.000 TEU. Auch Feeder werden wieder verstärkt geordert.[ds_preview]

Im Oktober 2020 hatte das Auftragsbuch in der Containerschifffahrt mit 8,4% Anteil zur fahrenden Flotte einen absoluten Tiefpunkt erreicht – inzwischen sind es gut 25%. Bei Frachtern mit Kapazitäten von weniger als 8.000 TEU waren es vor anderthalb Jahren sogar nur 3,7% und nur 18,2% des gesamten Container-Orderbuchs. Das Interesse an den kleineren Segmenten hat jedoch spürbar angezogen, teilte die Schifffahrtsorganisation BIMCO jetzt mit.

»Mit einer bestellten Kapazität von 1,9 Mio. TEU ist das aktuelle Auftragsbuch fünfmal so groß wie vor 19 Monaten auf seinem Tiefstand«, sagt Niels Rasmussen, Chief Shipping Analyst bei BIMCO.

Neubauten, Auftragsbuch, BIMCO
© BIMCO

Besonders groß sei in den vergangenen zwölf Monaten das Interesse an kleineren Schiffen gewesen – ihr Anteil an allen Neubau-Bestellungen habe in diesem Zeitraum 39,6% erreicht. Trotz einem Anteil von nur 7,2% der Handelsflotte war das Segment von 6.000 TEU bis 8.000 TEU besonders gefragt und mache jetzt 10,8% des gesamten Auftragsbuchs aus. Wie auch Schiffe mit mehr als 12.000 TEU ist es eines von nur drei Segmenten, für die der Anteil des Auftragsbuchs den Anteil an der aktuellen Flotte übersteigt.

Auch die Nachfrage nach Einheiten <6.000 TEU sei deutlich gestiegen. Allerdings besteht laut BIMCO weiter ein Ungleichgewicht. Der Anteil an der Bestandsflotte liege noch höher ebenso wie die Zahl der Schiffe älter als 20 Jahre in diesem Segment. Da vor allem letztere Probleme bekommen dürften, die ab 2023 geltenden EEXI- und CII-Vorgaben zu erfüllen, könnte diese Teilflotte in den kommenden Jahren weiter schrumpfen, schätzt der BIMCO-Analyst.

Für Häfen, die für große Containerschiffe mit 12.000+ TEU zu klein sind, ist das eine eher positive Nachricht. Denn sie könnten trotz dem schwindenden Anteil mittelgroßer Schiffe von einer höheren Servicefrequenz und mehr Anläufen profitieren, selbst wenn sich Bestellungen auch künftig vor allem auf Großcontainerschiffe konzentrieren sollten.