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Das Parlament der Europäischen Union hat die Ausweitung des Emissionshandelssystems (ETS) auf die Schifffahrt beschlossen. Zahlen sollen künftig die Charterer.[ds_preview]

Die Reform des Emissionshandelssystems und die Einbeziehung der Schifffahrt war bereits im vergangenen Juli als Teil des »Fit for 55«-Programms der EU präsentiert worden. Ziel ist es, die Treibhausgas-Emissionen drastisch zu reduzieren. Im zweiten Anlauf haben sich die Abgeordneten im Europa-Parlament (EP) auf die Eckpunkte geeinigt.

Künftig müssen für alle Schiffe größer als 400 BRZ CO2-Zertifkate zur Kompensation der Schadstoff-Ausstoßes gekauft werden. Diese Zertifikate können auch gehandelt werden. Dies gilt ab 2024 für alle Reisen mit Ausgangs- oder Zielhafen innerhalb der EU. Für Fahrten zwischen einem EU-Hafen und einem Drittstaat außerhalb des EU-Gebiets wird die halbe Strecke berücksichtigt.

Die Europa-Parlamentarier haben auch festgelegt, wer die Rechnung zahlen soll: Es sind die Charterer, die ja auch heute schon die Bunkerkosten tragen. Darauf hatten die Schiffseigner gedrungen. 75% der Einnahmen aus der CO2-Abgabe sollen in einen Innovationsfonds (Ocean Fund) fließen, um Investitionen des Sektors in die Energiewende und in die Flottenmodernisierung zu fördern.

Ab 2027 wird der Geltungsbereich des CO2-Markt automatisch auf 100% der Schiffe ausgeweitet, die europäische Häfen anlaufen und verlassen. Dann soll die EU auch außereuropäische Routen vollständig dem Emissionshandel unterwerfen, fordert das EP.