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Am gestrigen Donnerstag nahe der Tiefwasserreede südwestlich von Helgoland übte das Havariekommando den Notfall. Als »Havarist« fungierte die »Madison Maersk«.[ds_preview]

Mit 399 m Länge und fast 60 m Breite ist sie eines der größten Schiffe der Welt. Gemeinsam mit rund 20 anderen Schiffen liegt sie derzeit auf der Reede und wartet auf die Einfahrt in einen deutschen Hafen. Am Donnerstagmorgen rückte der Notschlepper »Nordic« zur »Madison Maersk« an. Ein Hubschrauber der Bundespolizei brachte Mitarbeiter des Havariekommandos an Bord der »Nordic«, darunter auch den Einsatzleiter vor Ort. Auf der »Nordic« stand bereits ein Towing Assistance Team (TAT) bereit. Die vier Mitglieder eines TAT sind Spezialisten, wenn es darum geht, eine Notschleppverbindung herzustellen, so das Havariekommando. Vom Hubschrauber aus seilten sie sich auf die »Madison Maersk« ab.

Mit einem Leinenschussgerät brachte die »Nordic« eine erste Leine hinüber zum Containerriesen. Das TAT nahm sie in Empfang und holte damit die eigentliche Schleppleine an Bord. Als die Schleppverbindung stand, zog die »Nordic« an: Zunächst nach Westen und dann auf verschiedenen Kursen bewegte der Notschlepper das 399 m-Schiff. Den Schluss der Übung bildete das sichere Lösen der Schleppverbindung.

Robby Renner © Havariekommando
Robby Renner © Havariekommando

Der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, war mit dem Verlauf der Übung zufrieden und betonte die Bedeutung solcher Trainings: »Als Havariekommando sehen wir, dass die Schiffe in deutschen Gewässern immer größer und zahlreicher werden. Es ist für uns und unsere Partner deshalb eine absolute Notwendigkeit, mit einem Schiff dieser Größe üben zu können. Mein Dank gilt daher nicht nur dem Team der ›Nordic‹ und der Bundespolizei, sondern auch der Reederei Maersk, die das Schiff für die Übung zur Verfügung gestellt hat.«

Weit hergeholt war das Übungsszenario nicht: Erst Anfang Februar war mit der »Mumbai Maersk« ein Schwesterschiff der »Maersk Madison« nördlich von Wangerooge auf Grund gelaufen. Unter der Leitung des Havariekommandos konnte das Schiff befreit werden und seine Fahrt fortsetzen.