Container, Symbolbild für Frachtraten, Seefracht und Reedereien
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Der jüngste Rückgang der Spotfrachtraten liegt unter dem, was durch die normale Saisonalität erklärt werden könnte. Der Markt ist möglicherweise nicht so stark ist wie erwartet.[ds_preview]

Ist der Abwärtsdruck auf die Spotraten durch das Angebot oder die Nachfrage bedingt? Da die Nachfragedaten bekanntermaßen zeitverzögert kommen, hat das Beratungsunternehmen Sea-Intelligence seine aktuellen und vorausschauenden Angebotsdaten verwendet, um festzustellen, ob es eine außergewöhnliche Spitze bei den eingesetzten Kapazitäten gab, die eine Erklärung für diesen Rückgang bieten könnte.

Für das Fahrtgebiet Asien-Nordamerika-Westküste sind die Entwicklungen nach Einschätzung von Sea-Intelligence »recht merkwürdig«. Die Aufblähung der Kapazität hätte ein Argument für sinkende Spotraten sein können, aber da das jährliche Wachstum unter 5 % liegt, scheine der aktuelle Abwärtstrend auf einen Rückgang der Nachfrage zurückzuführen zu sein, heißt es.

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Abbildung 1 zeigt sowohl das Kapazitätswachstum im Jahresvergleich als auch das annualisierte Kapazitätswachstum (gegenüber 2019) für die Region Asien-Nordamerika-Westküste, während Abbildung 2 dasselbe für die Region Asien-Nordeuropa zeigt © Sea-Intelligence

Das sei an sich schon sehr besorgniserregend für die Linienreedereien, zumal man sich auf die traditionelle Hochsaison zubewegt. Die Analysten sehen darin einen möglichen Hinweis darauf, dass der Markt nicht so stark ist wie erwartet. Selbst auf der Strecke Asien-Nordeuropa schwanken beide Zahlen für das Kapazitätswachstum um die 0 %-Marke. Das köntte bedeuten, dass der Abwärtsdruck auf die Spotraten nicht angebotsbedingt ist, sondern dass der Markt eben nicht so stark ist, wie ursprünglich für die Hochsaison 2022 erwartet.