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Die Reederei Rörd Braren zieht 28.000-Tonner der »African«-Serie von BOCS (Bremen Overseas Chartering & Shipping) zu Swire ab. Die Bremer füllen die Lücke durch Zukauf und Handy-Bulker auf.[ds_preview]

Die asiatische Reederei Swire Shipping baut ihre Flotte im Projekt- und Breakbulk-Segment mit drei großen Tweendeckern aus deutschem Besitz massiv aus. Es handelt sich dabei um die 28.000-Tonner »African Wind« (Baujahr 2010), »African Forest« (Bj. 2011) und »African River« (Bj. 2012), die mit je drei Kränen für maximale Lasten von 150 t (kombiniert) ausgestattet sind. Die in Besitz deutscher KG-Fonds befindlichen und durch die Reederei Rörd Braren in Kollmar gemanagten Schiffe sollen bis Anfang nächsten Jahres bei Swire Projects – der Tochtergesellschaft von Swire Shipping – angeliefert werden, bestätigte der Carrier entsprechende Informationen der HANSA.

Die drei »African«-Schiffe fahren seit ihrer Indienststellung im Europa-Westafrika-Dienst der Bremer Linienreederei BOCS (Bremen Oveseas Chartering & Shipping), einem der führenden Player im konventionellen Verkehr auf dieser Route. Die Firma hatte die Schiffe nicht nur langfristig gechartert, sondern auch mitkonzipiert und ist zudem als Minderheitsgesellschafter an ihnen beteiligt. Nach Angaben aus Maklerkreisen hat der Swire-Konzern den bisherigen Charterer mit einem sehr hohen Angebot ausgestochen. Durchschnittlich rund 25.000 $/Tag soll jedes der drei Schiffe langfristig bekommen. Swire selbst bestätigt nur, dass es sich um eine Laufzeit von drei Jahren mit Verlängerungsoption handele.

Die Projektfrachter-Flotte der asiatischen Reederei mit Hauptsitz in Singapur wächst den Angaben zufolge dadurch auf 15 Einheiten an. Die auf der Huanghai-Werft in China gebauten »African«-Schiffe sollen in Zukunft unter den Namen »Pacific Honour«, »Pacific Humility« and »Pacific Hero« im weltweiten Verkehr eingesetzt werden. Es handele sich um „sehr vielseitige“ Frachter, die für große sperrige Projektgüter wie Windenergieanlagen genauso geeignet seien wie für kompakte Schwergut-Colli und Bulkwaren, erklärt Namir Khanbabi, General Manager von Swire Projects. Mit den Charterverträgen setze Swire seine Strategie fort, die Kapazitäten in wichtigen Segmenten durch Tonnage von »Qualitätsreedern« auszubauen. »Wir freuen uns auf eine neue langfristige Zusammenarbeit mit Rörd Braren als Schiffseigner«, so Khanbabi.

Der Bremer Westafrika-Spezialist BOCS will den Abgang der African-Schiffe nach rund elf Jahren durch noch etwas größere Frachter kompensieren. Von der griechischen Reederei Interunity wurde kürzlich der Tweendecker »Porthos« (34.000 tdwt) übernommen. Das Schiff soll in den nächsten Wochen vom US Golf nach Europa positioniert und unter dem neuen Namen »BOCS Bremen« in den Afrika-Trade eingefädelt werden. Zusätzlich sollen zwei gecharterte Handysize-Bulker die BOCS-Flotte verstärken. Zusätzlich verfügen die Bremer über drei eigene kleinere MPP-Frachter: die »BOCS Vision« und »BOCS Spirit« (je 12.583 tdw, Hebekapazität 160 t) sowie die »BOCS Africa« (7.700 tdw, Hebekapazität 120 t). (mph)