Joseph Attard bekommt »International Maritime Prize« der IMO

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Der scheidende Direktor des Internationalen Seerechtsinstituts IMLI, David Joseph Attard, bekommt den Internationalen Schifffahrtspreis der IMO.[ds_preview]

Der IMO-Rat hat auf seiner 127. Tagung den von Malta stammenden Professor für die prestigeträchtige Auszeichnung nominiert. Dabei wurde vor allem der Einfluss hervorgehoben, den Attard auf die maritime Welt gehabt habe, insbesondere durch seine drei Jahrzehnte währende Aktivität im International Maritime Law Institute (IMLI).

Attard hatte 1987 zusammen mit dem verstorbenen Joseph Fenech, dem ehemaligen maltesischen Parlamentssekretär und Minister, dem damaligen IMO-Generalsekretär C.P. Srivastava die Gründung des IMLI vorgeschlagen. Während seiner Tätigkeit für das Institut hat er die Ausbildung von mehr als 1.000 Schifffahrtsfachleuten aus über 150 Staaten geleitet, von denen viele später ihre Länder als Delegierte in den verschiedenen IMO-Gremien vertreten haben. »Dies hat zum Aufbau von Kapazitäten in vielen Regionen beigetragen und die Ziele der IMO unterstützt, durch Zusammenarbeit eine sichere, umweltverträgliche, effiziente und nachhaltige Schifffahrt zu fördern«, heißt es seitens der Internationalen Schifffahrtsorganisation.

Internationaler Schifffahrtspreis

Der Internationale Schifffahrtspreis wird jährlich von der IMO an eine Person oder Organisation verliehen, die einen bedeutenden Beitrag zur Arbeit und zu den Zielen der Organisation geleistet hat. Er besteht aus einer Skulptur in Form eines Delphins und ist mit einer finanziellen Zuwendung verbunden, wenn eine wissenschaftliche Arbeit zu einem für die IMO relevanten Thema eingereicht wird.

Der in Sliema geborene Experte hatte an der Universität Malta ein Diplom und einen Doktortitel in Rechtswissenschaften (LL.D.) bekommen. Von der Universität Oxford erhielt er einen Doktor der Philosophie (D.Phil.). Er ist Rechtsanwalt in Malta und Barrister-at-Law, Middle Temple, London. Attard diente außerdem als Sonderberater des IMO-Generalsekretärs C.P. Srivastava, der die Entwicklung eines umfassenden internationalen Rechtsrahmens für den Seeverkehr beaufsichtigte, um eine sicherere Schifffahrt auf saubereren Ozeanen zu gewährleisten. Als Reaktion auf die von vielen Staaten gemeldeten Schwierigkeiten bei der Umsetzung von IMO-Instrumenten in nationales Recht aufgrund mangelnder lokaler Fachkenntnisse auf dem Gebiet des internationalen Seerechts schlug Attard die Gründung des IMLI in Malta vor. Das Institut wurde 1988 gegründet, im Jahr 1992 wurde er zum Direktor des Instituts ernannt.

Attard ist derzeit Präsident der Kammer für Meeresumweltstreitigkeiten (seit Oktober 2020) und seit 2011 Richter am Internationalen Seegerichtshof, dessen Vizepräsident (2017-2020) er war. Er hat den Angaben zufolge dazu beigetragen, eine enge Zusammenarbeit zwischen dem IMLI und der World Maritime University aufzubauen.