Hyundai Merchant Marine Containerschiff der Linienreederei HMM, Containerschiffe
© HMM
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Blank Sailings werden als taktisches Instrument zur Steuerung des Angebots eingesetzt, um es an die Nachfrage anzupassen. Bestimmte Dienste sind dabei besonders anfällig für Streichungen.[ds_preview]

Im Verlauf der Pandemie, als die Nachfrage stark zurückging, griffen die Reedereien erneut auf Blank Sailings zurück, um sicherzustellen, dass die Schiffe weiter gut ausgelastet sind. Dies war jedoch nicht bei allen Allianzdiensten der Fall. Um festzustellen, wie anfällig ein Dienst für Streichungen von Abfahrten ist, hat das Beratungsunternehmen Sea-Intelligence eine Kennzahl namens ATBBS (durchschnittliche Zeit zwischen Blank Sailings) eingeführt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die durchschnittliche Anzahl von Wochen zwischen Blank Sailings auf den einzelnen Diensten.

Eine Betrachtung der jüngeren Vergangenheit zeigt, dass nicht jeder Dienst gleich behandelt wurde, wenn es um Blank Sailings auf der Strecke Asien-Nordeuropa ging. Bei 2M beispielsweise wurden AE5/Albatross und AE10/Silk einmal alle 22-24 Wochen gestrichen (9-13 Wochen in den letzten zwölf Monaten), während AE55/Griffin und AE6/Lion alle 7-8 Wochen ausgesetzt wurden (5-6 Wochen in den letzten zwölf Monaten).

Sea Intelligence ATBBS 07 22
© Sea-Intelligence

Das Gleiche gilt für die Ocean Alliance, wo die Dienste AEU2 und AEU6 in den letzten zwölf Monaten kaum ausgesetzt wurden, während AEU7, AEU9 und AEU1 im gleichen Zeitraum alle 5-7 Wochen gestrichen wurden. Bei den Diensten von THE Alliance gab es nur wenig Auswahl, da sie alle recht häufig ausgesetzt wurden. Auch im Asien-Mittelmeerraum waren ähnliche Muster zu beobachten.

»Auch wenn man allgemein davon ausgeht, dass es überall Blank Sailings gibt, ist es in Wirklichkeit so, dass die Reedereien bestimmte Dienste bevorzugen, sei es aufgrund der Auswahl und des Wertes der Fracht an Bord bestimmter Routen, aufgrund der Häfen, die sie anlaufen, oder aufgrund anderer externer Faktoren«, so Sea-Intelligence.

Diese Informationen seien ein guter Anhaltspunkt für die Verlader, denn wenn sie wüssten, welche Dienste mit größerer Wahrscheinlichkeit gestrichen werden (sollten in Zukunft ähnliche betriebliche Probleme auftreten), könnten sie die zusätzlichen Störungen in ihrer Lieferkette begrenzen, heißt es.