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EEXI und CII: Die Baltic Exchange will eine einheitlichere Methode zur Beschreibung der betrieblichen Effizienz von Schiffen einführen.[ds_preview]

Martin Crawford-Brunt, CEO von Lookout Maritime und Verantwortlicher für die Dekarbonisierung an der Baltic Exchange, sprach auf einem gemeinsamen Webinar der Baltic Exchange und des Institute of Chartered Shipbrokers über ein entsprechendes Projekt.

Crawford-Brunt beschrieb den Energy Efficiency Existing Ship Index (EEXI) der UN-Schifffahrtsorganisation IMO als »Designstandard«, der die technischen Aspekte des Schiffes betrifft. Der EEXI wird am 1. Januar 2023 in Kraft treten und für die erste gesetzlich vorgeschriebene Besichtigung eines Schiffs nach diesem Datum gelten. Es wird erwartet, dass eine beträchtliche Anzahl von Schiffen Änderungen vornehmen muss und Maßnahmen zur Verbesserung erforderlich sind.

»Der Kohlenstoffintensitätsindikator (CII) hingegen ist ein ganz anderer Standard«, so Crawford-Brunt, »weil er konstruktive und betriebliche Aspekte miteinander verbindet und es sich dabei nicht um eine einmalige Regelung wie beim EEXI handelt.« Die Anforderungen steigen von Jahr zu Jahr und müssen auf der Grundlage der jährlich emittierten Emissionen, der zurückgelegten Strecke und der Tragfähigkeit des Schiffes erfüllt werden. Am Ende eines jeden Jahres werden die Schiffe auf der Grundlage des Vorjahres in die Klassen A bis E eingestuft, wobei der Index von der Betriebsgeschwindigkeit abhängt.

»Eine wichtige Analogie, die man verwenden könnte, ist, dass der EEXI ein bisschen wie die Angabe der Meilen pro Gallone bei Ihrem Auto ist«, so Crawford-Brunt. Man könne den CII eher mit dem tatsächlichen Kraftstoffverbrauch vergleichen, den man durch die Fahrweise seines Autos erziele. »Man könnte die KII auch als eine Art Guthaben betrachten, oder als ein Glas, das zu Beginn des Jahres voll ist. Wie schnell Sie das Schiff fahren, hat einen Einfluss auf die verbleibende CII, die Ihnen für das Jahr zur Verfügung steht, um einen bestimmten Ratingbereich zu erhalten«, formulierte es Crawford-Brunt.

»Das ist kritisch und sehr wichtig, denn es bedeutet, dass die Betriebsgeschwindigkeiten, die manchmal bei Zeitcharterverträgen vom Charterer vorgegeben werden, einen sehr großen Einfluss darauf haben, wie das Schiff letztendlich eingestuft wird«, so der Dekarbonisierungsexperte der Baltic Exchange. Wie schnell ein Schiff gefahren wird, hat einen Einfluss auf den verbleibenden CII für das Jahr haben, der nötig ist, um ein bestimmtes Rating zu erhalten.

Aus diesem Grund hat die Baltic Exchange ein Projekt gestartet, um einen einfacheren Weg zu finden, die Emissionen auf der Hin- und Rückreise im Vergleich zur geleisteten Transportarbeit bieten. Es gebe viele bestehende Messgrößen, verschiedene Basiswerte und unterschiedliche Standards, die jedoch nicht vergleichbar seien, was das Verständnis und die Auswahl erschwere, so die Kritik an den existierenden Berechnungsmethoden.

Crawford-Brunt erläuterte, dass der EEOI-Standard (Energy Efficiency Operational Indicator), angewandt auf Baltic-Standardschiffe und -Routen, einen klaren und gut verständlichen Bezugspunkt bietee. »Ein klarer und eindeutiger Bezugspunkt ist in diesem Zusammenhang wichtig, weil man dann in der Lage ist, seine Reise und seine Emissionen im Verhältnis dazu zu bewerten, was bedeutet, dass man dann beschreiben kann, wie man im Vergleich zu diesem Standard abschneidet.«

Damit werde auch eine gemeinsame Sprache für alle Abweichungen eingeführt, wobei die häufigsten typischerweise die Ballastnutzung, die Länge der Ballaststrecken, die Menge der transportierten Ladung in Tonnen oder der Staufaktor, die Fahrgeschwindigkeit und die Effizienz der eingesetzten Methoden sind. Ziel ist es, eine einheitlichere Methode zur Beschreibung der betrieblichen Effizienz einzuführen.

Bisher wurden im Rahmen des Projekzs einige theoretische Dokumente auf der Grundlage der Standardrouten und Schiffsbeschreibungen für die Trocken- und Tankschifffahrt erstellt. Zur Zeit läuft eine Konsultationsphase, die Gespräche mit Reedern und Betreibern über Abweichungen bei Fahrten auf diesen Routen und mit diesen Ladungen beinhaltet. Crawford-Brunt geht davon aus, dass nach dem Sommer weitere Informationen zur Verfügung gestellt werden können.