Kühne+Nagel, Bremen
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In der See- und Luftfracht haben die Margen begonnen zu fallen, sie liegen aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau.[ds_preview]

Die größte See- und Luftfrachtspedition Kühne + Nagel (K+N) hat im ersten Halbjahr wie erwartet einen Rekordgewinn abgeliefert. Die heute vorgestellten Zahlen für das zweite Quartal lassen jedoch eine leichte Abschwächung erkennen.

Der Rohertrag (Umsatz abzüglich Frachtausgaben für Carrier, Steuern/Gebühren etc.) des Konzerns lag in den ersten sechs Monaten mit 5,89 Mrd. CHF (6,12 Mrd. $) um 36% über dem Niveau des Vorjahres. Den Vorsteuergewinn (EBIT) konnte K+N sogar um 112% auf 2,19 Mrd. CHF steigern. Davon verblieben 1,62 Mrd. CHF (+113%) als Nettoüberschuss.

Im Vergleich zum ersten Quartal weisen die Ertrags-Kennzahlen leichte Rückgänge auf. Grund dafür sind sinkende Margen pro Transporteinheit, die nicht durch absolute Volumenzuwächse kompensiert werden können.

Beispiel Seefracht: Die Gewinnmarge (EBIT) pro TEU fiel aufgrund sinkender Frachtraten und steigender Abwicklungskosten im zweiten Quartal deutlich von 593 auf 527 CHF. Der Gesamtgewinn im Geschäftsbereich Seefracht schrumpfte folglich gegenüber dem ersten Quartal um 5,5% auf 587 Mio. CHF. Das Ladungsaufkommen für K+N wuchs zwar von Quartal zu Quartal um 6% auf 1,11 Mio. TEU, bezogen auf das Halbjahr lagen die Mengen aber um -3,4% unter Vorjahresniveau. Das Seefrachtgeschäft sei geprägt gewesen von einer angespannten Lage in den großen Häfen, vor allem in Shanghai und in Europa, erklärte K+N. Entsprechend komplexer und arbeitsintensiver sei die Abwicklung der Transporte gewesen. »Die Corona-bedingten Lockdowns in China, die Invasion der Ukraine, der außerordentlich starke Anstieg der Energiepreise sowie die hohe Inflation erschwerten zusätzlich das Geschäftsumfeld«, so CEO Detlef Trefzger.

Im Luftfrachtgeschäft gaben die Margen ebenfalls leicht nach. Die Entwicklung beim Ladungsaufkommen verlief aber anders als in der Seefracht: Vom ersten auf das zweite Quartal gab das Volumen hier etwas nach, im Vergleich zum Vorjahr gab es aber einen Zuwachs. Auch in der Luftfracht fiel das Segment-EBIT im zweiten Quartal gegenüber dem ersten um -5,5% auf 401 Mio. CHF.

Solide Steigerungen zum Vorjahr wiesen die beiden kleineren Geschäftsbereiche Landfracht (LKW) und Kontraktlogistik auf. (mph)